Rezension

Voller Spannung mit einem bisserl Romantik

Leise rieselt der Tod -

Leise rieselt der Tod
von Uli Aechtner

Bewertet mit 5 Sternen

Jennifer Meyer hat in diesem Jahr gar keine Lust auf Weihnachten Ihr Freund Nick hat sie verlassen und seine letzten Sachen abgeholt. Ihr Sandkastenfreund Tom Kramer hat gerade seine Landarztpraxis eröffnet und nun wird sie mit ihm zusammen, ganz in Ruhe, die Feiertage dort auf dem Land verbringen. Aber daraus wird nichts werden, denn Toms Familie hat sich angesagt. Außerdem findet Jenny nach einer Joggingrunde eine Frau in einem Nikolauskostüm tot auf den Treppenstufen des Hauses. Durch sein Hobby rückt Tom in den Kreis der Verdächtigen. Na dann, frohe Weihnachten.

Jenny, neugierig wie sie nun mal ist, lässt dieser Tod, der sich als Mord herausstellt, keine Ruhe. Neben Kriminalhauptkommissar Urs Waldner beginnt sie auf eigene Faust die Hintergründe zu ermitteln.

Ich liebe Weihnachtsbücher und erst recht, wenn es sich um einen Weihnachtskrimi handelt. Auf dieses Buch bin ich durch das weihnachtliche Cover aufmerksam geworden. Kleine rote Häuschen in einer verschneiten Winterlandschaft – das passt perfekt in diese Jahreszeit. Dazu noch 25 Kapitel, so dass man den Krimi auch als Adventskalender lesen kann, was ich nicht getan habe. Ich habe das Buch in einem Rutsch weg gelesen und fand es klasse.

Uli Aechtner hat einen sehr leichten, flüssigen Erzählstil, der es einem leicht macht, an der Lektüre dran zu bleiben. Dazu die Spannung, die zwar nicht steil nach oben schießt, die aber unterschwellig immer da ist. Außerdem Weihnachtsstimmung und ein kleines bisserl Romantik. So lässt es sich im Winter auf der Couch gut kuscheln und lesen. Die Zutaten sind in diesem Buch vorhanden.

Jenny, einfach nur liebenswert, neugierig, ein bisserl planlos mit einem riesengroßen Herz, hat sich meine Sympathien sofort gefangen. Genauso wie Tom, den ich auch von Anfang an gern mochte. Auch die meisten der anderen Mitwirkenden könnte ich mir gut als Freunde vorstellen. Aber auch hier gibt es Menschen, die ich nicht mag. Genau wie im richtigen Leben.

Ich bin sehr schnell in der Geschichte angekommen, schaue Jenny über die Schulter und habe bald einen Täter gefunden. Aber leider hält sich mein Verdacht nicht lange. Das macht Uli Aechtner sehr gut – alles erscheint plausibel und logisch, da kommt eine kleine Wendung und ich kann alles über den Haufen schmeißen und von vorne beginnen. Und das nicht nur einmal. Denn es bleibt ja nicht bei der einen Toten.

Zum Schluss hin wird es nochmal richtig dramatisch. Jenny, die ganz nah dran ist an der Auflösung, begibt sich in Gefahr, aber alles geht noch mal gut. Das wieso, weshalb, warum der Täter getan hat, was er getan hat, lässt sich sehr gut nachvollziehen und löst sich klar auf. Die menschlichen Abgründe sind halt tief.

Ein Krimi, der alles hat, was ich bei einem guten Krimi brauche oder mag: eine gute Geschichte, eine überschaubare Anzahl an Leichen, einge Verdächtige, ein nachvollziehbares Motiv, eine Prise Humor, ein bisserl Liebe und Romantik und sympathische Protagonisten. Hier bekomme ich dies alles und noch einiges mehr.