Rezension

vom hässlichen Entlein zum interessanten Schwan

Sieh mich an - Natasha Friend

Sieh mich an
von Natasha Friend

Bewertet mit 5 Sternen

Lexi ist wunderschön, beliebt und hat alles was man sich wünschen kann. Aber dann wird sie von ihrem Freund und ihrer besten Freundin Taylor betrogen, daraufhin stürzt die Welt über ihr zusammen. Sie lässt sich von Taylors Bruder, der immer wieder Annäherungsversuche machte, nach Hause fahren, doch sie wacht mit zerstörtem Gesicht im Krankenhaus wieder auf.
Nun muss sie sich ihren Platz im Leben neu suchen, inklusive vieler Enttäuschungen und Rückschlägen.

Die Geschichte wird von Lexi in der Ich-Perspektive erzählt. Man erfährt wer Taylor ist, wie sie zu ihrer besten Freundin wurde und wie sie ihren Freund Ryan kennen lernte. Die Kurzfassung endet an dem Abend, an dem Lexi den Unfall hat und ab da begleitet man sie bei ihrem Weg zurück zu einem normalen Leben.

Normalerweise gehört das Buch nicht in mein bevorzugtes Genre, doch die Leseprobe hat mich neugierig gemacht, da darin auch nicht ersichtlich wird, was Taylor und Ryan Lexi angetan haben.
Zum ersten Mal muss ich auch mal etwas über das Cover sagen. Es passt super zu dem Buch und das junge Mädchen darauf wurde bei mir sofort zu Lexi.
Das Alter der Protagonisten hat mich ein wenig gestört, vor allem wenn geschrieben wird, dass die Jungs und Mädels dort mit 14 Jahren teilweise schon Sex haben. Aber irgendwann fiel das auch nicht mehr ins Gewicht, da die Geschichte ansonsten sehr überzeugt.

Das Buch behandelt viele brisante Themen, die vor allem in so jungen Jahren sehr schwer wiegen wie z. B. Mobbing, Freundschaft, Liebeskummer, Toleranz und Akzeptanz. Zwar sind das viele komplexe Themen, doch die Autorin hat sie super in die Geschichte eingebunden ohne, dass welche zu kurz oder zu oberflächlich behandelt wurden.
Die Charaktere haben mir auch sehr gefallen, besonders Lexi und ihre Schwester Ruth. Durch den Unfall muss Lexi lernen, ihr Leben auch ohne die Sicherheit ihrer Schönheit in den Griff zu bekommen. Sie verhält sich hierbei sehr authentisch so, dass man sich sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Die Entwicklung die sie dabei unweigerlich durchmacht (man kann sich ja denken, wie das Buch ungefähr enden wird) hat mir sehr gefallen, auch wenn sie einige Rückschläge einstecken muss und oft uneinsichtig war. Sie überzeugt einen einfach von A-Z. Ihre ersten Reaktionen auf ihr Gesicht, wie sich ihr soziales Umfeld dadurch verändert und wie sie versucht sich selbst lieben zu lernen.
Vor allem die Veränderung der Beziehung zu ihrer eher unscheinbaren, im Orchester spielenden Schwester Ruth hat mich sehr berührt.

Ein absolutes Top Buch, welches viele ernste Themen in eine wunderschöne Geschichte packt.