Rezension

Buch mit ernsten Themen, das bewegt

Sieh mich an - Natasha Friend

Sieh mich an
von Natasha Friend

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:

Lexi war immer stolz auf ihre Schönheit – doch dann wacht sie eines Tages im Krankenhaus auf, das Gesicht von einem Autounfall entstellt. Wenn Ryan sie nicht mit ihrer besten Freundin betrogen hätte, wäre sie nie in dieses Auto gestiegen und würde jetzt nicht vor jedem Spiegel fliehen. Lexi muss sich und ihr Leben komplett neu definieren. Unerwartete Hilfe kommt von ihrer Schwester Ruth. Durch sie lernt Lexi auch Theo kennen, der ihr zeigt, dass es im Leben nicht auf Äußerlichkeiten ankommt. (Quelle: Carlsen)

Meine Meinung:

Lexi sieht gut aus, war schon immer sehr beliebt und ist mit ihrer Freundin Taylor ein echtes Dreamteam. Bis zu jener Party bei Taylor. Ausgerechnet da erwischt sie ihre Freundin mit Ryan in flagranti und steigt letztlich zu Jason ins Auto. Es kommt zu einem Unfall, das Auto kracht gegen einen Baum und Lexi fliegt durch die Windschutzscheibe.

Als sie im Krankenhaus aufwacht ist nichts mehr wie es mal war. Ihr Aussehen ist nicht mehr so schön, sie hat Narben im Gesicht. Lexi zieht sich nun immer mehr zurück, nimmt nicht mehr am Leben teil und schaut auch in keinen Spiegel mehr. Ihre Schwester Ruth ist ihr in dieser Zeit eine große Hilfe. Durch sie lernt Lexi auch Theo kennen. Er zeigt ihr das Leben besteht nicht nur aus gutem Aussehen …

Das Jugendbuch „Sieh mich an“ stammt von der Autorin Natasha Friend. Der Klappentext lässt hier ein Buch vermuten mit dem Natasha Friend ernstere Themen anspricht.

Die Protagonistin Lexi ist ein 15-jähriges Mädchen, das sehr beliebt ist. Mit ihrer besten Freundin Taylor versteht sie sich wirklich gut, die beiden sind ein gutes Team, verbringen jede freie Minute miteinander. Allerdings wirkt Lexi sehr oberflächlich. Sie bezieht Beliebtheit nur aufs Aussehen, schaut nicht nach den inneren Werten des Menschen. Nach dem Unfall fällt Lexi in ein tiefes Loch. Sie nimmt nicht mehr am Leben teil, meidet Spiegel und Taylor ist für sie auch gestorben. Dieser Unfall führt zu einem Umdenken bei Lexi, sie entwickelt sich, wird reifer.

Taylor ist Lexis beste Freundin. Eigentlich halten die beiden zusammen, doch man merkt zwischen den Zeilen Taylor ist eifersüchtig, ja teilweise sogar neidisch auf Lexi und ihr Aussehen. Sie zeigt es aber nicht offensichtlich. Nach dem Unfall versucht sie Kontakt zu Lexi aufzunehmen, vergeblich.

Ruth ist Lexis Schwester. Sie lebt ihr Leben wie sie es denkt, schert sich nicht ums Aussehen. Das macht sie sehr sympathisch, ich mochte Ruth wirklich sehr gerne. Nach dem Unfall ist sie es die Lexi wieder ins Leben führt.

Neben den genannten Charakteren gibt es noch eine Vielzahl weitere im Buch. Viele nehmen eine wichtige Rolle ein, wie Theo. Lexis Mitschüler, den sie bisher nie wahrgenommen hat. Sie sind Natasha Friend auch gut gelungen.

Der Schreibstil der Autorin ist gut zu lesen und flüssig. Man kommt gut durch die Seiten, dringt immer tiefer ins Geschehen vor. Teilweise beschreibt sie die Szenen recht nüchtern, was ich sehr gut fand, denn es passt hier gut zu ihren Aussagen.

Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Lexi in der Ich-Perspektive. Man fühlt als Leser so mit ihr, kann sie besser einschätzen.

Die Handlung an sich bewegt und berührt. Es werden Themen wie Freundschaft, Toleranz, Akzeptanz und auch Liebe angesprochen. Allerdings an mancher Stelle war Lexis Reaktion doch zu heftig, zu übertrieben. Natasha Friend hat hier ein wenig zu dick aufgetragen.

Das Ende wiederum ist recht harmonisch und hat mich versöhnlich gestimmt. Vor allem auch weil Lexis Entwicklung sehr gut sichtbar wurde.

Fazit:

„Sieh mich an“ von Natasha Friend ist eine berührende Geschichte mit ernsten Themen.

Gut gezeichnete Charaktere, der flüssig lesbare Stil und eine nachdenklich stimmende Handlung konnten mich, bis auf ein paar Schwächen vor allem bei der Protagonistin, wirklich gut unterhalten.

Durchaus lesenswert!