Rezension

Vom Waisenkind zur bewunderten Violinistin

Signorina Vivaldi -

Signorina Vivaldi
von Verena Maatman

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Geschichte eines musikbegabten Waisenmädchens auf ihrem Weg zu einer bewundernswerten Karriere in Venedig.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts werden in Venedig Waisenhäuser eröffnet, um die Sterblichkeit von Säuglingen zu reduzieren. In einem dieser Häuser, dem Ospedale della Pietà, das Wert auf die musikalische Bildung der betreuten Mädchen legt, wächst Anna Maria auf. Schon früh wir­d ihr Talent auf der Geige entdeckt und gefördert. Als musikalischer Leiter fungiert der Komponist Antonio Vivaldi, der ihr den Weg zu einer beispiellosen Karriere ebnet, als Teil des Orchesters und als Solokünstlerin.

Die Verschmelzung von Fiktion und Realität sind gut gelungen. Die Charaktere in diesem Buch sind absolut nachvollziehbar entwickelt; die Szenen rund um die Musik haben mir besonders gut gefallen. Die Geschichte passt hervorragend in die damalige Zeit. Der bildhafte Schreibstil der Autorin sorgt dafür, dass ich mich mitten ins Geschehen versetzt fühle. Die Entwicklung des kleinen, begabten Mädchens zur selbstbewussten Violinistin ist beeindruckend und authentisch beschrieben. Ihre Gefühlswelt ist zu jedem Zeitpunkt glaubhaft dargestellt. Die wenigen belegten Informationen zu Anna Maria dal Violin bieten der Autorin die Möglichkeit, aus einer tollen Vorlage diesen gut recherchierten und empfehlenswerten Roman zu entwickeln.