Rezension

Von Elefanten und einer Suche mit Überraschungen

Die Spuren meiner Mutter
von Jodi Picoult

Bewertet mit 4 Sternen

Jenna ist drei Jahre alt, als ihre Mutter spurlos verschwindet. Die angesehene Forscherin, die sich auf Elefanten spezialiesiert hat, verschwand aus einem Krankenhaus, in das sie nach einem Angriff durch einen Elefanten, eingeliefert wurde. Seitdem lebt Jenna, heute dreizehn Jahre alt, bei ihrer Großmutter, alles, was sie über ihre Mutter weiß, hat sie aus Google. Doch Jenna ist sehr erfindungsreich, sie gibt nicht auf, ihre Mutter zu suchen und stößt dabei auf das Medium Serenity und den ehemaligen Detective Virgil. Doch Serenity hat ihren Glauben an ihre Gabe verloren und Virgil, der glaubt, aber eher an die Flasche. Aber mit einem haben die Beiden nicht gerechnet, mit dem Erfindungsreichtum und den Ideen der Dreizehnjährigen, die auf gar keinen Fall aufgeben will, bevor sie ihre Mutter Alice gefunden hat.
Meine Meinung:

Ich kannte bisher nur einen Roman aus der Feder von Jodi Picoult und das ist auch schon einige Zeit her, dass ich diesen gelesen habe. Aber ich hatte den Schreibstil noch in sehr guter Erinnerung und war extrem neugierig auf dieses Buch. Ich wurde nicht enttäuscht, denn die Autorin verfügt über einen wirklich sehr gefühlvollen Schreibstil, sie beschreibt und erzählt so, dass man den Charakteren alle Emotionen sofort abnimmt und auch nachvollziehen kann, was da gerade mit und in ihnen passiert. Dabei hat sie hier eher die leisen Töne gewählt und nicht auf Action gesetzt, trotzdem fesselten mich die Seiten und die Geschichte. Wirklich beeindruckt hat mich alles rund um die Elefanten, welches hier perfekt recherchiert und geschickt mit in die Geschichte verflochten wurde, wobei ich mir hier vorstellen könnte, dass es für den ein oder anderen einfach zu viel des Guten werden könnte, war es für mich durchweg interessant und lesenswert. Aber nicht nur Wissen über Elefanten gab es hier, Picoult hat auch hier wieder Elemente des Misteriösen, sprich Geister, eingebaut. Dem stehe ich zwar persönlich immer etwas kritischer gegenüber, hat hier aber irgendwie perfekt gepasst, nicht zuletzt, weil die Autorin auch diese Elemente sehr geschickt in ihr Thema packt und man es ihr durchaus abkauft. Wie bereits erwähnt, sind hier eher die ruhigeren Töne gewählt, alles in allem zwar stimmig, für mich persönlich aber gab es hier ein paar kleinere Längen, bei denen ich einfach mal kurz durchhalten musste, bis ich wieder im Lesefluss war. Erzählt wird hier in der dritten Person, aber aus wechselnden Perspektiven, was mir immer wieder erlaubte, mich in die unterschiedlichen Charaktere hineinzuversetzen und mir über die Einzelnen ein Bild machen konnte.
Die Charaktere sind hier auch das, was die Geschichte für mich ausgemacht hat, allen voran die dreizehnjährige Jenna. Das Mädchen hat mir vom ersten Augenblick an richtig gut gefallen, ihre ganze Art ist sympathisch und ihre Handlungen sehr geschickt und clever. Sie ist einfach eine kleine Persönlichkeit, die man so schnell nicht vergisst.  Auch Serenity und Virgil waren für mich  interessante Charaktere, die man einfach mögen muss. Die Dialogen zwischen allen Charakteren waren schon sehr gelungen und schafften es, mich auch immer wieder schmunzeln zu lassen.
Dann kam das Ende des Buches und dieses setzte noch einmal richtig eins oben drauf und konnte mich völlig verblüffen, denn damit habe ich dann eigentlich gar nicht gerechnet. Aber lest einfach selber!
Mein Fazit:

Ein Buch, das durchaus beeindruckte und mit einem Thema, das berühren konnte, die Suche eines Mädchens nach der Mutter. Der Schreibstil ist schon etwas ganz besonderes, denn die Autorin hat sehr viel Gefühl dabei. Die Charaktere waren glaubwürdig, sympathisch und konnten mich überzeugen, allen voran die taffe, clevere Jenna. Die Beschreibungen und Erzählungen über die Elefanten hat mir gut gefallen, war wirklich gut recherchiert, könnte aber für einen Roman ein wenig überhand nehmen. Ein wirklich schönes Buch der ruhigen Töne, das ich sehr gerne empfehlen möchte.