Rezension

Vor lauter Spannung habe ich mir fast die Nägel abgebissen

Todesmärchen
von Andreas Gruber

542 Seiten lang zog mich dieser Thriller in seinen Bann. Die Nacht wurde durchgelesen und mit dicken Augen und einer kräftigen Tasse Kaffee versorgt, kann ich nun beschreiben, warum mich dieses Buch so fesselte. Die Handlung wird im Klappentext bereits gut dargelegt.
Eine Frauenleiche ruft den Profiler Maarten S.Sneijder auf den Plan, der mit seiner Kollegin Sabine Nemez den Fall bearbeitet. Weitere Morde folgen.
Die Krimihandlung, beginnend ca. 2 Jahre nach „Todesurteil“ ist in 7 Teile unterteilt und spielt an verschiedenen Orten. Im Prolog wird kurz auf eine 5 Jahre zurückliegende Situation eingegangen, im Epilog auf…. Dazu später mehr.
Erzählt wird die Handlung vorwiegend aus der Sicht der jungen Psychologin Hannah Norland und der, inzwischen forensischen Fallanalytikerin, Sabine Nemez. Etliche Nebenfiguren erweitern die Handlung. Das i-Tüpfelchen der Charaktere ist und bleibt Maarten S.Sneijder. Ein sehr spezieller Charakter, der unter Cluster Kopfschmerzen leidet und diese ungewöhnlich bekämpft.
In Rückblenden wird Bezug auf Geschehnisse von vor 5 Jahren genommen. Doch dauert es sehr lange, bis der Leser auch nur ein wenig die Puzzlestücke zusammenfügen kann. Nahezu 250 Seiten bleibt er unwissend und erhält die Erkenntnisse nur in kleinen Dosierungen.
Irgendwann wurde auch mir klar, dass es um einen Fall geht, in dem Sneijder privat involviert ist. Nicht nur, weil er damals den Serienkiller fasste, dessen Morde nun nachgeahmt werden. Oder die r sogar selbst begeht? Doch wie, wenn er auf einer kleinen Felseninsel in Haft ist?
Mehr kann kaum beschrieben werden, ohne zu viel von der Handlung zu verraten. Wäre ich eine Amerikanerin, würde ich sagen: Ein Pageturner durch und durch. Da ich es nicht bin, kann ich nur sagen. Ein sehr sehr spannender Thriller, der mich dazu brachte, die Nacht durch zu lesen. Begeistert von der Handlung und der Figur des Maarten S.Sneijder war es logisch das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen.
Am Ende dachte ich: Puh, welch ein Ende. Doch dann, dann kam der Epilog. Der führte bei mir zu einer kurzen Schnappatmung und zu einem: „Verflucht, Andreas Gruber, warum machst Du das mit mir? Mit Deinen Lesern?“
Fast war ich dem Autor ein wenig böse.
Dann las ich die Danksagung und nun bin ich irre gespannt auf das nächste Buch mit Maarten S.Sneijder.
Nein, ich verrate nichts über den Epilog oder die Danksagung.
Nur über den Thriller: Ein Thriller mit Nägel-Abbeißgarantie.