Rezension

Was geschah in Ostafrika?

Tödlicher Schlaf -

Tödlicher Schlaf
von Christoph Elbern

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich hätte das Wiedersehen ein Anlass zur Freude sein sollen, doch nun liegt Ludolf, ein Freund von Carl-Jakob und Martin aus Kindertagen, nach seiner Rückkehr aus Ostafrika, im Hafenkrankenhaus. Er hat sich dort mit der wohl tödlich verlaufenden Schlafkrankheit angesteckt und dämmert nur noch vor sich hin. Während eines Besuchs von Carl-Jakob kann er diesem in einer seiner wenigen wachen Momente von seiner Kenntnis eines brisanten Geheimnisses  berichten. Doch Genaueres oder gar Beweise erhält Carl-Jakob nicht mehr, da Ludolf wenig später unerwartet verstirbt. Carl-Jakob, der als Bakteriologe am Hamburger Tropeninstitut arbeitet, hegt Zweifel am plötzlichen Tod seines Freundes und beginnt Nachforschungen anzustellen, durch die er Ungeheuerliches aufdeckt und plötzlich selbst in Gefahr gerät.
Geschickt verwebt der Autor die Kolonialisierung Ostafrikas und die teils wenig ruhmreichen Machenschaften dort, mit seinem fiktiven Plot zu diesem historischen Krimi. Inwieweit stehen die Experimente zur Schlafkrankheit durch Robert Koch in Afrika in Beziehungen zu den letzten Äußerungen von Ludolf? Carl-Jakob und Martin, der als Kriminalsekretär tätig ist, gehen dieser Frage nach und kommen der Antwort darauf Stück für Stück näher.
Fazit: Christoph Elbern ist auch in diesem 2. Band um Bakteriologe Carl-Jakob Melcher erneut ein fesselnder, informativer und unterhaltsamer HistoKrimi gelungen. Die historischen Begebenheiten wie z. B. die Frauenrechtsbewegung in Deutschland und die Kolonialisierung Ostafrikas als Rahmenhandlung zu nutzen hat mir gut gefallen. Die Beschreibungen der Lebensbedingungen und -umstände sowie die lebensnah dargestellten Charaktere sind aus meiner Sicht passend und geben dem Roman die nötige Glaubwürdigkeit. Meine Empfehlung bekommt das Buch und 4 von 5 Sterne.