Rezension

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Was war das denn bitte?

Unsterblich sind nur die anderen -

Unsterblich sind nur die anderen
von Simone Buchholz

„und dann hab ich schon wieder die roten, glänzenden Locken in meinen Händen, ich hab den Sturm in den Lungenflügeln und die Wellen im Herzen“ (S.20)

In dieser Geschichte geht es um zwei Frauen, die ihre verschollenen Freunde suchen. Somit besteigen sie das Schiff nach Island, in der Hoffnung, sie schnellstmöglich zu finden. Doch auf dem Schiff geht es seltsam zu. Alle sehen überirdisch gut aus – wie das blühende Leben und auch der coole Kapitän scheint etwas zu verbergen. Nur was? Und ja, ich frage mich: Was haben im Endeffekt alle zu verbergen gehabt und warum sind sie so geworden, wie sie waren? Sehen wir uns das mal genauer an.

Was dieses Buch und deren Geschichte angeht, fehlen mir jegliche Worte. Es soll von Freundschaft, Liebe, der Endlichkeit des Lebens und der Unendlichkeit des Ozeans die Rede sein und doch frage ich mich, ob das ein schlechter Scherz gewesen sein soll? Die Themen kommen leicht und seicht daher, aber keines wird so ausgearbeitet, dass man denken könnte, darum geht es jetzt wirklich und ich nehme daraus etwas mit – lasse mich inspirieren oder kann über etwas nachdenken. Wenn die Gegend beschrieben wird oder die Autorin sich in banalen Metaphern verliert, dachte ich mir: »Oh, das klingt aber jetzt mal gut.« Doch dann rudert man förmlich zurück und steckt in einer Geschichte fest, die einen kopfschüttelnd zurücklässt. Ein Mix aus Mystik, Magie und Softporno. Ich konnte mich weder in die beiden Frauen hineinversetzen, noch in die Crew des Schiffes. Waren die Menschen nun Meereswesen oder waren sie Menschen und wurden sie zu ihnen? Wenn ja, wann kam es dazu und durch wen? Das blieb irgendwie völlig ungeklärt. Selbst die Art von Gedichten oder Tagebucheinträgen brachten mich nicht weiter. Und dann sind da noch die Gespräche – wenn es denn welche sind, die immer mal wieder vorkommen. Weird. Ebenso am Ende. Da stehen verschiedene Szenen, ein Theaterstück vielleicht. War es nur ein Theaterstück? Wenn, dann aber ein richtig schlechtes. 

Ich hatte nach der Leseprobe das Gefühl, dass es ein Buch werden könnte, das mir gefallen wird und etwas Besonderes sein wird. Und auch wenn ich es innerhalb von zwei Tagen ausgelesen hatte, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, ließ es mich wütend zurück. Mancher wäre jetzt enttäuscht, aber ich war wütend darüber. Wütend, weil ich nicht wusste, was mir das Buch vermitteln wollte. Wütend darüber, dass es überhaupt keinen Sinn ergab, was dort auf dem Papier stand. Außer den Metaphern oder die Umgebungsbeschreibungen war nichts gut daran – leider. Und alles, was in meinem Kopf blieb, ist: Für Sex benutzen sie das Wort segeln. Segeln hier, segeln dort. Ob unter Drogen oder mit zu viel Alkohol im Blut. Ein Traum oder Realität? Auch das weiß ich nicht. Und wie passt bitte der Anfang und das Ende zum anderen Teil der Geschichte?