Rezension

Was würdest Du tun, wenn Du alles im Leben noch einmal neu entscheiden könntest?

Wir sehen uns gestern -

Wir sehen uns gestern
von Emma Straub

Bewertet mit 3 Sternen

*Kurzer Inhalt*

Alice wird 40! Eigentlich ist sie mit ihrem Leben zufrieden: Alice mag ihren Job, sie mag ihr kuschliges Apartment, sie kann seit Kindertagen auf ihre wunderbare beste Freundin zählen und selbst ihr Beziehungsstatus ist ganz in Ordnung. Doch ihr Vater ist sehr krank, und Alice fragt sich, ob das wirklich schon alles gewesen sein soll.

Als sie am nächsten Morgen aufwacht, ist plötzlich alles anders. Es ist 1996, und Alice feiert demzufolge ihren 16. Geburtstag. Plötzlich ist sie wieder ein Teenager und hat mit diversen kleineren Problemchen zu kämpfen, aber das Beste an der Sache ist ihr Dad: so lebenslustig, jung und charmant hat sie ihn noch nie erlebt. Ist ihre unverhoffte Reise in die Vergangenheit etwa die Chance, seine und ihre Zukunft völlig auf den Kopf zu stellen? Nur wie entscheidet sie dann, was für sie beide wirklich zählt?

*Meine Meinung*

Aufgrund des Klappentextes war mir sofort klar, dass ich diese Geschichte rund um Alice super gerne lesen würde. Der Schreibstil der mir bis dato unbekannten Autorin Emma Straub ist locker, durch ihre weitläufigen Ausschweifungen allerdings auch ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Hier hätte Straub meines Erachtens nach die eine oder andere Ausführung gerne nicht ganz so langatmig werden lassen dürfen, dann wäre vielleicht etwas mehr Spannung aufgekommen.

Alice versucht also, mit Hilfe ihrer Zeitsprünge herauszufinden, was ihr wirklich wichtig ist im Leben. Sie erkennt, dass sie sämtliche Verläufe ihres Lebens zwischen 16 und 40 defintiv selber in der Hand hat, sie kann also hier entsprechend Einfluss nehmen und Dinge ändern bzw. beeinflussen. 

Doch eines funktioniert scheinbar nicht: ihren Papa Leonard nicht krank werden zu lassen. Warum nicht? Egal, was Alice versucht, hier scheint sie zu scheitern. Woran liegt es? Genau diese Frage war für mich die spannendste und wichtigste der ganzen Geschichte. Ich habe Kapitel für Kapitel mitgefiebert, ob es Alice gelingen wird, das Leben ihres Vaters wesentlich zu verlängern oder nicht. Die Auflösung war für meine Begriffe ernüchternd, die Message hinter dieser Story allerdings glasklar! Dieses Buch soll uns Lesern verdeutlichen, was wirklich zählt und wichtig ist im Leben und das man viele Dinge ändern und beeinflussen kann, manche aber nunmal eben nicht. Um nicht zu viel zu spoilern, belasse ich es jetzt und hier mit dabei und gehe nicht weiter ins Detail.

Einige Fragen bleiben am Ende dann auch offen, wie z. B. die nach der Katze Ursula. Alle diejenigen, die dieses Buch ebenfalls gelesen haben, wissen wahrscheinlich sofort, was ich meine. Wahrscheinlich war es so gewollt, dass sich jeder hier vielleicht seine eigenen Gedanken macht.

*Fazit*

Nicht ganz das, was ich aufgrund des Klappentextes erwartet habe. Diese Geschichte rund um Alice und Leonard war mir persönlich auch etwas zu langatmig, dennoch eine kurzweilige Geschichte, die defintiv zum Nachdenken anregt! Keine leichte Kost, vielleicht sollte man sich für das Lesen dieses Buches etwas Ruhe und Zeit einplanen!