Rezension

Vergangenheit und Gegenwart

Wir sehen uns gestern -

Wir sehen uns gestern
von Emma Straub

Bewertet mit 3 Sternen

Alice wacht am Morgen nach ihrem vierzígsten Geburtstag in ihrer eigenen Vergangenheit auf. Es ist der Morgen ihres 16'ten Geburtstages. Schnell stellt sich ihr die Frage, ob dies die Chance ist, ihr Leben und das ihres kranken Vaters in neue Bahnen zu lenken?

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sie nimmt sich viel Zeit ,um den Leser mit Alices Charakter anzufreunden und ihren bisherigen Lebensweg aufzuzeigen. Der Leser erhält den Eindruck , das sie noch nicht ihren richtigen Weg gefunden hat. Sie hat eine Beziehung, die sie , als es ernst wird , beendet. Auch ihre Arbeit entspricht nicht wirklich ihrer Ausbildung. Sie ist nicht wirklich zielgerichtet, weiss aber auch nicht was sie will. Die eigentliche Handlung kommt erst spät in Fluss. Zu Beginn ist die Geschichte zwar nett zu lesen, der Funke springt aber nicht so richtig über. Die intensive Vater-Tochter-Beziehung wird im zweiten Teil ausführlich dargelegt. Auch die Wichtigkeit der engsten Freundin wird gut entwickelt. Alices verschiedenen Versuche die Vergangenheit zu ändern, um die Zukunft positiv zu beeinflussen, sind etwas unbeholfen und nicht zielgerichtet. Die einzelnen Tage der vielen Zeitsprünge erhalten weniger Raum und Bedeutung. Man erkennt zwar am Ende , was die Autorin ausdrücken will und der Schreibstil gefällt mir eigentlich auch ganz gut. Aber die inhaltliche Ausführung der Story und der flache Spannungsbogen ist nicht nach meinem Geschmack. Zwischendurch erfährt man noch einige überraschende Einzelheiten, aber in ihrer Gesamtheit konnte mich die Ausführung nicht überzeugen.