Rezension

Wenn man sich der Vergangenheit stellen muss ...

Verliere mich. Nicht. - Laura Kneidl

Verliere mich. Nicht.
von Laura Kneidl

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem der erste Teil „Berühre mich. Nicht“ so großen Anklang bei den Lesern gefunden hatte, haben wohl alle dem Erscheinen von Band zwei entgegengefiebert. „Verliere mich. Nicht.“ aus der Feder von Laura Kneidl erschien wieder im LYX-Verlag. Seit dem 26. Januar 2018 kann man sich in die 480-seitige Geschichte hineinfallen lassen.

Sage hatte den Tag gefürchtet, an dem die Vergangenheit sie einholen würde. Nun hat dieses dunkle Kapitel sie auch von Luca entfernt. Doch scheint es noch so ausweglos, ihre innere Stärke wächst mit jedem neuen Tag aus Sage heraus und sie beginnt sich den Geistern der Vergangenheit zu stellen ...

Nachdem ich den ersten Band der Reihe regelrecht verschlungen hatte, konnte ich es nicht abwarten endlich erfahren zu können, wie es mit Sage und Luca weitergeht.
Aber es ist schön zu lesen, dass auch viele andere Leser genau wie ich daraufhin gefiebert hatten.
Sage war schon in „Berühre mich. Nicht.“ sehr unnahbar, außer für Luca. Doch nun nahm sie alle Kraft zusammen, um die Zeit ohne Luca hinter sich bringen zu können.
Leider war mir das Ende von Band eins etwas sauer aufgestoßen, denn ich empfand Sage Reaktionen etwas überzogen. Und dieses Gefühl hörte auch zu Beginn von Band zwei nicht auf.
Hier fand ich April, Lucas Schwester, wieder sehr herzlich, denn sie ist es die es immer wieder schafft, Sage aus ihrem dunklen Loch herauszuholen. Und wie sie sich für Sage aufopfert und sogar beginnt Luca die Stirn zu bieten, waren tolle und emotional ausgearbeitete Sequenzen.
Aber in anderen Szenen plätscherte Sage Geschichte etwas dahin und man hoffte, an einigen Stellen, dass bitte irgendetwas passieren möge.
Auch wenn Situationen zwischen Sage und Luca sehr ausweglos erschienen, so klopfte nicht nur Sage Herz, wenn dieser auf der Bildfläche erschien.
Ab und zu habe ich hier einen Sichtwechsel vermisst, vielleicht hätten diese mir an so manchen Stellen geholfen, die eine oder andere Szene besser verstehen zu können.
Was aber sehr gut beleuchtet wurde von Laura Kneidl, ist die Stärke, die immer mehr aus Sage wächst. Sie nimmt ihren Ängsten die Luft und überzeugte ihr Umfeld und den Leser damit sehr.
Dennoch muss ich hier klar ansprechen, dass ich mir vom Ende sehr viel mehr erhofft hatte. Gerade weil Laura Kneidl mit der Figur Alan einiges an Angstgefühlen gestreut hatte, wäre noch mehr Dramatik hier niemals verkehrt gewesen.
Laura Kneidls Reihe war für mich, als großer Fan der Autorin, mal eine neue Erfahrung und ich finde, sie hat das, im Ganzen betrachtet, sehr gut umgesetzten können.
Und vielleicht gibt es bald wieder so ein Projekt, an dem wir Leser wieder große Freude haben werden.

„Verliere mich. Nicht.“ schließt die Geschichte um Sage, mit einigen Kritikpunkten, gut und gefühlvoll ab.

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