Rezension

Wenn Uroma erzählen könnte..

Irmas Enkel
von Leandra Moor

Bewertet mit 5 Sternen

Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, aufgrund des aussergewöhnlichen Covers. Solche alten Fotografien sieht man heutzutage kaum noch und wenn dann in einem kurzen Fernseh-Ausschnitt einer Dokumentation. Das Bild hat mich fasziniert und es ist, als würde uns das Bild seine Geschichte erzählen...über die Menschen, die darauf zu sehen sind.

Im Buch geht es um genau diese Menschen auf dem Bild, vorallem um das kleine Mädchen im Vordergrund. Ihre Lebensgeschichte wird hier erzählt, von der Zeit vom ersten Weltkrieg, über die Nazizeit, bishin zum geteilten Deutschland in "Ost und West".

Es ist ein besonderes Buch für mich, denn anders als normale historische Romane, glaubt man fasst, dass man eine alte Aufzeichnung eines Verwandten über diese Zeit gefunden hat. Es geht hier nicht immer spannend zu, das Buch wird ruhig erzählt, man liest von alltäglichen Dingen im damaligen Leben, und doch fesselt einen das Buch ungemein! Ich muss sagen, dass ich für dieses Buch ungewöhnlich viel Lese Zeit gebraucht habe, aber man möchte einfach niche verpassen und träumt oft noch vor sich hin, nachdem man ein Kapitel beendet hat.

Die Protagonistin Anni hat es verdammt schwer im Leben...bekommt beide Weltkriege mit, hat in beiden kriegen mit ungeheuren Verlusten zu kämpfen...man hofft so sehr auf Annie Glück, aber immer wieder schieben sich harte Steine dazwischen! Selbst zum Schluss ihres Lebens hat sie es nicht einfach und muss immer wieder mit Rückschlägen und rücksichtlosen Menschen, sogar aus der eigenen Familie, fertig werden.

Das Buch ist so nah am Leben erzählt, denn die Frauen damals hatten es nicht leicht. Als Leser ist das schwer vorzustellen, aber es war genau so! Im Buch wird nichts beschönigt und das Leben, vorallem der Frauen wird sehr detailliert erzählt.

Fazit: Ein ganz wunderbares Buch, etwas besonderes, sehr für alle zu empfehlen, die wirklich mehr über die Zeit vom ersten Weltkrieg bis zur DDR wissen möchten. Ich gebe dem Buch 4.5 Sterne, da es mir persönlich manchmal zu traurig und hoffnungslos war.