Rezension

Wer ist Millas Vater?

Flüchtiges Glück -

Flüchtiges Glück
von Ulla Mothes

Bewertet mit 5 Sternen

„Flüchtiges Glück“ von Ulla Mothes erschien am 25.02.2022 beim Verlag Lübbe.

 

Milla ist ohne Vater aufgewachsen, gefehlt hat ihr nichts, denn sie hatte zwei Ziehväter. Nun ist sie schwanger und möchte heiraten, ihr Freund Navid drängt sie, vor der Hochzeit, nach ihren Wurzeln zu fragen. Nach kurzer Zeit, führen die vielen Fragen ins Leere, ihre Mutter mauert. Die Großeltern weichen Millas Fragen aus, denn die Vergangenheit der Familie liegt in der ehemaligen DDR. Als bekannt wird, dass Oma Agnes für die Stasi gearbeitet hat, eskalieren die Ereignisse. Wer ist Millas Vater, was hat der Tod der ehemaligen Nachbarin, von Millas Großeltern damit zu tun?

 

Ulla Mothes zeigt ein Stück Zeitgeschichte, der ehemaligen DDR. Die Schauplätze der Vergangenheit, werden dem Leser*in in gedanklichen Rückblenden veranschaulicht. Sie wirken alle sehr realistisch, sie zeugen von einer tiefgreifenden Recherche. Die Schornsteine der Chemiefabriken in Bitterfeld, der Rauch und Asche, kann der Leser*in förmlich vor sich sehen. Sie beschönigt nichts, sie zeigt ein Bild das Menschen nicht nur in schwarz und weiß eingeteilt werden können, das Leben ist reich an Facetten, was alles an einer Entscheidung hängen kann. Doch sie zeigt auch das wir Verzeihen können. Die Geschichte baut sich einem Puzzle gleich auf, Stück für Stück werden sie zusammengesetzt, bis am Ende, alles vollständig aufgeklärt wird. Dafür mussten schlecht verheilte Wunden geöffnet werden, damit sie endlich heilen können. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Ulla Mothes schafft eine sehr emotionale Atmosphäre, die von Wut, Unverständnis, bis Verzeihen gehen. Die Rückblicke zu den Ereignissen in der DDR Vergangenheit, bringen den Leser*in einen Vorteil zu den Protagonisten, denn die erfahren die Ereignisse erst später. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, sie besitzen wie im wirklichen Leben Ecken und Kanten.

 

Fazit: Für mich ist die Geschichte ein gelungenes Portrait der DDR – Geschichte. Mich konnte die spannungsvolle Story, die viele Emotionen beinhaltet sehr gut unterhalten. Die Charakter sind vielschichtig, sie wirken lebendig. Der Schreibstil ist detailliert, mich lies er direkt in die Geschehnisse eintauchen. Ich kann „Flüchtiges Glück“ absolut weiterempfehlen, weil alle Handlungen stimmig sind und von der Autorin vorurteilsfrei erzählt werden.