Rezension

Western – Romantik mit leichten Längen

Wo der Himmel die Prärie berührt -

Wo der Himmel die Prärie berührt
von Rebecca Maly

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s?

Als Tochter eines fahrenden Heilers ist Mary ein Leben in ständiger Rastlosigkeit gewohnt. Ihr größter Traum ist der Besitz eines eigenen kleinen Häuschens – und der soll sich schneller erfüllen, als ihr und ihrem Vater lieb ist. Der sieht sich nach einer schweren und nur mühsam verheilenden Verletzung dazu gezwungen, das Nomadenleben aufzugeben und sich als Lehrer für indianische Waisenkinder in dem kleinen Städtchen Ulyssus' Rest niederzulassen. Dort verliebt sich Mary nicht nur in ihre neues Zuhause, sondern auch in den ehemaligen Walfänger Timothy. Der ist jedoch mit einem ganz eigenen Auftrag unterwegs und bringt damit nicht nur sich, sondern auch Mary in eine äußerst ungünstige Situation.

 

Meine Meinung

Nicht nur die Thematik, sondern tatsächlich auch der Aufbau dieser Geschichte haben mich sofort an einen klassischen Westernfilm aus den sechziger oder siebziger Jahren denken lassen. Im ersten Moment hatte ich deswegen wirklich Angst, dass hier Vorurteile und klischeehafte Charakterdarstellungen etwas überhand nehmen könnten – was dann aber glücklicherweise nicht der Fall war.

Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen, und auch das Setting hatte ich dank der angemessen eingesetzten Beschreibungen klar vor Augen, ohne mich dabei durch unnötiges Geschwafel oder kryptische Umschreibungen kämpfen zu müssen.

Ein wenig schade fand ich allerdings, dass die Handlungsstränge der beiden Protagonisten relativ lange unabhängig voneinander verlaufen. Bis sich die Geschichte tatsächlich an dem Punkt befindet, den der Klappentext suggeriert, vergeht wirklich viel Zeit. Mir persönlich hat das teilweise einfach ein wenig zu lange gedauert, auch wenn durch das flüssige Voranschreiten der Handlung an sich keine wirkliche Langeweile bei mir aufkam.

Die Darstellung der Charaktere ist grundsätzlich erst mal ganz gut gelungen, auch wenn Mary meiner Meinung nach ein wenig mehr Tiefe hätte vertragen können. Ein wenig seltsam kam es mir allerdings schon vor, dass sich der Klappentext so sehr auf sie fokussiert, ich innerhalb der Geschichte aber dann doch das Gefühl hatte, wesentlich mehr Zeit mit Timothy als mit Mary zu verbringen. Dadurch hat mich leider auch die Liebesgeschichte der beiden nicht so wirklich erreicht, denn das Tempo der beiden war für meinen Geschmack an dieser Stelle einfach viel zu hoch.

 

Fazit

Wo der Himmel die Prärie berührt ist eine ganz nette Geschichte mit klassischen Western – Elementen, die aber noch genügend modernere Ideen enthält um in der Darstellung der Charaktere nicht geschmacklos zu werden. So ganz abholen konnte mich die Lovestory hier nicht, dafür haben sich die Handlungsstränge meiner Meinung nach zu lange lediglich parallel zueinander bewegt.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.