Rezension

Romantisch, schaurig brutal, zart und roh

Wo der Himmel die Prärie berührt -

Wo der Himmel die Prärie berührt
von Rebecca Maly

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte von Mary und Timothy beginnt mit einem eigenen Strang für jeden der Hauptprotagonisten. Mary zieht mit ihrem Vater durch die Prärie, während das Halbblut Tim mit seinem Vater auf einem Walfängerboot lebt. Über zwei Jahre soll es dauern, bis sich die Wege von Mary und Tim kreuzen. Dann sind beide so weit gereift, dass sich jeder von ihnen ein eigenständig gewähltes Leben aufbauen kann.

„Wo der Himmel die Prärie berührt“ ist nicht einfach eine Liebesgeschichte mit Hindernissen. Der Leser kann wunderbar die Entwicklung beider Hauptfiguren mitverfolgen. Nicht in jedem Buch wird dies so deutlich beschrieben.

Natürlich kommt auch die faszinierende Umgebung der Prärie hinzu. Pferde, Bisons, Banditen und „Wilde“ dürfen weder fehlen noch einen zu kleinen Teil für sich beanspruchen. Der Leser begibt sich einmal mit Mary und dann mit Timothy ins Abenteuer. Ich habe weder vom Leben in einem Planwagen noch auf einem Walfänger eine Ahnung, doch Rebecca Maly nimmt mich mit und zeigt mir die Schönheiten, aber auch die Brutalität dieser Welten.

Innerhalb eines Kapitels wechseln die Schauplätze von Mary zu Tim. Mit einem kleinen, gekennzeichneten Absatz ist dies für den Leser schnell ersichtlich und nicht verwirrend. Durch den spannenden Schreibstil ist der Lesefluss schnell.

Historische Romane sind meistens mit Karten, Personenliste oder auch Zeitleiste versehen. Diese fehlen hier gänzlich – zumindest in meiner ebook-Version -. Aufgrund der wenigen Hauptfiguren störte mich das aber gar nicht. Auch eine Zeitleiste war für mich nicht notwendig, da es geschichtlich um das große Thema Weiße gegen oder mit Indianer geht. Dies war weder in einem Menschenleben noch in einer begrenzten Zeitspanne gelöst.

Ich konnte mich tief in die Geschichte versenken und hatte ergreifende Stunden mit Mary und Tim. Absolut empfehlenswert.