Rezension

Wie ein sehr guter Samstagsabend-Krimi!

Opferfluss - Lorenz Stassen

Opferfluss
von Lorenz Stassen

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Nicholas Meller hat es geschafft, nach zwei spektakulären Fällen hat er sich zum Staranwalt hochgekämpft. Dennoch wundert es ihn sehr, als ausgerechnet ein Polizist, sich an ihn wendet und ihn bittet, sein Mandat zu übernehmen. Meller hat sich nicht gerade Freunde im Polizeiapparat gemacht, aber dennoch reizt ihn der Fall. Kommissar Rongen wird des Mordes angeklagt und es gibt viele Ungereimtheiten. Nicholas begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit und sticht offenbar damit in ein gefährliches Wespennest aus Korruption und Gewalt.

 

Meine Meinung:

 

Wie ein guter Samstagsabend-Krimi!

 

Zunächst muss ich sagen, dass dies mein erstes Buch von Lorenz Stassen ist, somit kenne ich auch die Vorgänger-Bände nicht. Aber man sagte mir vorher, das wäre nicht von Belang, man könne alle Teile für sich lesen. Klar, ist es immer besser, die Entwicklung der Hauptfiguren zu verfolgen, das sehe ich genauso. Aber dennoch habe ich mich hier auf das Abenteuer eingelassen und freue mich, dass ich den 3. Teil für das Testleser-Portal von Randomhouse lesen durfte!

 

Es fiel mir auch nicht sehr schwer, in die Geschichte reinzukommen, was zum großen Teil dem sehr flüssigen Schreibstiel des Autors geschuldet ist. Es machte Freude, noch ein Kapitel, noch eine Seite... zu lesen und dann stellt man fest, ups, halb durchgelesen! Man kann gar nicht anders, weil sich die Handlung so darstellt, als schaue man im Fernsehen einen guten Krimi. Ja, für mich war es wiederum kein Thriller, sondern ein echt guter Krimi im Polizei- und Anwaltsmilieu.

 

Die Figuren waren nie platt oder unausgereift, man gerät schnell ins Spekulieren, wer denn jetzt da welche Rolle spielt und wem man denn nun trauen kann oder eben besser nicht.

 

Mir gefiel auch das ganz persönliche, die Seite, die ja nunmal auch einen Menschen ausmacht. Meller ist kein aalglatter, vom Glück nur so geküsster Anwalt, sondern er hat auch seine Problemchen, mit denen er sich rumschlagen muss. Das macht ihn sympathischer, man kann sich ihm annähern.

 

Gleiches gilt für die anderen Figuren, die seinen Weg kreuzen, selbst die „bösen Buben“.

 

Wie gesagt, die Story zieht einen von Beginn an super mit, was für den Spannungsbogen spricht, der auch die ein oder andere Überraschung bereit hält und auch Figuren Raum gibt, die eventuell in späteren Geschichten wieder auftauchen könnten.

 

 

Fazit:

Alles in allem kann ich sagen, es war ein kurzweiliges Lesevergnügen. Wenn auch für mich die Bezeichnung „Thriller“ hier zu weit gegriffen ist. Kriminalroman triffts eher, aber da dann ein guter, der auch so im TV für einen spannenden Abend sorgen würde.