Rezension

Komplex

Opferfluss - Lorenz Stassen

Opferfluss
von Lorenz Stassen

Bewertet mit 4 Sternen

Nicholas Meller, Anwalt in Köln, wird von dem Kommissar Thomas Rongen beauftragt, seine Verteildigung zu übernehmen, obwohl die beiden bei früheren Fällen erbitterte Widersacher gewesen sind: Rongen ist vom Dienst suspendiert und wird des Mordes angeklagt, da er im Einsatz möglicherweise eigene Ziele verfolgt haben könnte - und eine entscheidende Tatwaffe verschwunden ist. Wegen einiger Ungereimtheiten, die Polizei und Staatsanwalt nicht zu sehen scheinen, beginnt Meller selbst zu ermitteln und sticht in ein Wespennest, sodass er sich selbst in Lebensgefahr begibt....

"Opferfluss" ist bereits der dritte Teil einer Trilogie um den Anwalt Nicholas Meller, doch es gab für mich keinerlei Verständnisprobleme, obwohl ich die beiden vorhergehenden Fälle nicht kannte.

Lorenz Stassen gelingt es von Anfang an, die Geschichte auf höchstem Niveau zu erzählen und die Spannungskurve nimmt noch weiter zu, so dass ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Handlung ist sehr komplex mit vielen unerwarteten Wendungen, die einen immer wieder aufs Neue überraschen, und doch verbinden sich alle Handlungsstränge zu einem logischen und befriedigendem Ende, das keine offenen Fäden behält.

Die Figuren sind authentisch beschrieben und scheinen meist mehrdimensional, was ich überaus angenehm empfand.

Dass der Autor in Köln wohnt, ist in dem Thriller durch genaue Ortskenntnisse ersichtlich; es muss aber deutlich sagen, dass es sich NICHT um einen Regionalkrimi handelt.

Mir hat dieser beziehungsreiche Thriller sehr gut gefallen und ich empfehle ihn sehr gerne weiter! Schade, dass die Serie um den Anwalt Nicholas Meller hiermit beendet ist, denn ich habe ihn und seine Partnerinnen sehr geschätzt. Hoffentlich gibt es dann bald wieder Neues von Lorenz Stassen zu lesen!