Rezension

Witzig, romantisch, einfach süß!

Das verrückte Leben der Jessie Jefferson - Paige Toon

Das verrückte Leben der Jessie Jefferson
von Paige Toon

Bewertet mit 5 Sternen

Als die Mutter der fünfzehnjährigen Jessie verstirbt, ist sie plötzlich allein mit ihrem Stiefvater Stu. Ihren leiblichen Vater hat sie nie kennen gelernt, sie weiß noch nicht einmal, wer er ist, denn ihre Mutter hat stets ein Geheimnis daraus gemacht. Doch Jessie hat schwer mit ihrem schweren Verlust zu kämpfen, äußerlich beginnt sie zu rebellieren, geht auf Parties, trinkt und raucht. Ihr Stiefvater ist auch nicht gerade die große Unterstützung, Drohungen, ihr Hausarrest zu verpassen, wirken nicht und so resigniert er. Als Jessie wieder einmal von ihrem leiblichen Vater spricht, merkt sie Stu an, dass er genau weiß, wer ihr Vater ist und sie beginnt zu bohren, bis Stu ihr nachgibt. Doch was Stu ihr erzählt, klingt mehr als unglaublich, denn ihr Vater ist niemand geringer als Rockstar Johnny Jefferson. Doch nun gibt es kein Halten mehr und Jessie beschließt, ihren Vater im Sonnenstaat Californien zu besuchen. Wird Jessie mit der Glitzerwelt rund um LA zurecht kommen?
Meine Meinung:
Ich lese zwischendurch immer wieder sehr gerne Bücher aus dem Young Adult Bereich, bieten sie doch oft lockere und unterhaltsame Lektüre. So ging es mir auch mit diesem Buch, denn Paige Toons neuer Roman rund um Jessie Jefferson besticht nicht nur durch ein romantisch verträumtes Äußeres, sondern bietet auch gute Unterhaltung. Der Roman ist eindeutig an die Zielgruppe gerichtet und wird auch dort mit Sicherheit anklang finden. Der Schreibstil ist leicht, verständlich und flüssig, so dass man recht schnell durch das Buch kommt. Zugegeben, es passiert nicht unheimlich viel, bzw. ist es nicht gerade mit Action überlden, aber mir hat die Entwicklung, die die Charaktere zueinander und untereinander entwickeln, äußerst gut gefallen und auch wenn es nach einem modernen Cinderella klingt, hat es doch auch etwas realistisches an sich, denn irgendwie schreibt Paige Toon so, dass alles, was geschieht, denkbar ist.

Die Geschichte wird durch die Protagonistin Jessie erzählt, so dass man recht gut an ihrer Gefühlswelt teilhaben kann. Schnell wird auch klar, dass Jessie sehr unter ihrem frühen Verlust der Mutter leidet, was auch mehr als verständlich ist. Während mir ihr Stiefvater Stu zu Anfang noch recht unsympathisch war, weil er auch einfach wie ein typischer Stiefvater rüber kam, wurde bald klar, dass er, trotz seiner eigenen Trauer, sich Gedanken um Jessie macht und einfach nur das beste für sie will.

Jessie hat mich zu Anfang aber auch sehr genervt, so dass ich irgendwo auch Verständnis für Stu aufbringen konnte, sie geht auf Partys, raucht, trinkt und schwänzt obendrein noch die Schule. Doch andererseits wurde hier sehr gut dargestellt, wie dieses junge Mädchen versucht zu verarbeiten und herauszufinden, wer sie ist und wohin sie gehört. Ausserdem ist es absolut gelungen, die Gefühle und Gedanken eines Teenagers glaubwürdig darzustellen. Denn auch wenn Jessie zu Beginn zickt und bockt und alles macht, was Stu nicht möchte, sollte man sich immer vor Augen halten, dass sie erst fünfzehn Jahre alt ist. Das zieht sich dann auch so auf den ersten 50 Seiten, bei denen ich mir auch noch nicht richtig schlüssig war, ob mir diese Geschichte gefällt, doch als Stu ihr die Identität des leiblichen Vaters mitteilt und auch noch Kontakt zu diesem herstellt, beginnt Jessie sich zu verändern und irgendwann im Laufe des Buches wird auch endlich klar, dass sie sehr an Schuldgefühlen bezüglich des tödlichen Unfalls ihrer Mutter leidet. Doch während die Geschichte voranschreitet, durchläuft sie eine gut gelungene, glaubhafte Entwicklung und ich habe sie sehr ins Herz geschlossen, genau so, wie ihre Familie in den USA. Ich habe es regelrecht bedauert, dass die Geschichte dann doch so schnell zum Abschluss kam und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.
Mein Fazit:
Ein gelungenes Buch, mit sehr gutem Schreibstil, der sprachlich der Zielgruppe perfekt angepasst wurde. Nach den ersten 50 Seiten flog der Rest der Geschichte nur so an mir vorbei und ich fand Jessie einfach nur noch sympathisch und habe sie fest ins Herz geschlossen. Ich bin sehr gespannt, wie es mit der Jessie und ihrer sympathischen Familie weitergeht und werde auch mit Sicherheit den nächsten Band lesen. Von mir gibt es fünf von fünf Sternen und eine Leseempfehlung, ganz besonders an die Zielgruppe.