Rezension

Witzige Idee, die mich in ihrer Umsetzung jedoch nicht ganz überzeugen konnte

Ehemänner -

Ehemänner
von Holly Gramazio

Bewertet mit 3 Sternen

Ich fand die grundlegende Idee und Herangehensweise wirklich witzig. Laurens Verwirrtheit zu Beginn war sehr gut zu greifen und ich habe mit großer Freude schnell loslesen können.

Auch, wenn die Geschichte flüssig vorangeht und ich keine Probleme hatte, im Lesefluss zu bleiben, konnte mich die Umsetzung nicht wirklich überzeugen. Das liegt unter anderem daran, dass es ab einem gewissen Punkt schlicht zu viele Charaktere gibt, die aber gleichzeitig fast nie ein echtes Profil bekommen. Das mag der Idee dienen, dass die Ehemänner eben wortwörtlich austauschbar sind. Doch ich fand es irgendwann einfach übertrieben und repetitiv.

Lauren wird im Laufe der Handlung zunehmend oberflächlich, was mich ebenfalls zunehmend genervt hat. Eine wirkliche Gesellschaftskritik ob aller Oberflächlichkeit gerade beim Dating konnte ich auch nicht wirklich wahrnehmen. Und etwa ab der Hälfte wird mir der Umgang mit einigen Ehen schlicht zu skurril. Obwohl ich selbst Sarkasmus und schwarzen Humor gern mag, konnte ich damit nichts mehr anfangen. Es passte für mich auch nicht zum bisherigen Ton des Romans.

Mit dem Ende bin ich persönlich auch nicht ganz glücklich. Auch, wenn die Handlung der Protagonistin nachvollziehbar und menschlich ist, war es mir zu kurz, um ins Fühlen zu kommen. Kurz gesagt hätte ich mir die Haupthandlung deutlich kürzer und dafür das Ende etwas ausführlicher gewünscht.

Ich fand „Ehemänner“ nicht direkt schlecht, denn ich konnte das Buch in knapp 2 Tagen schnell durchlesen, hatte eine gute Zeit und wollte auch wissen, wie es nun ausgeht. Doch gerade dieses Warten auf eine Handlungsentwicklung fühlte sich zunehmend vergebens an. Mir fehlte es an echten, tiefen Verbindungen und einer emotional greifbareren Hauptfigur, was mein Leseerlebnis doch deutlich getrübt hat.