Rezension

Wundervoll und berührend

Sternenschimmer - Kim Winter

Sternenschimmer
von Kim Winter

Bewertet mit 5 Sternen

Zunächst einmal zum Cover, welches ich wunderschön finde. Die rosa Mädchenfarben und dagegen der grau-schwarze völlig übervölkerte Planet bilden einen guten Kontrast und machen neugierig auf den Inhalt des Buches.

Die Geschichte spielt auf der Erde in einer Zukunft, in der die Menschen eng zusammenrücken mussten, da viele Bereiche der Erde nicht mehr bewohnbar sind. Die Stadt, in der Mia lebt, befindet sich unter einer Kuppel, die bei zu hohen Ozonwerten geschlossen wird. Das Leben spielt sich dadurch, dass dieser wenige Platz ausgenutzt werden muss auf mehreren Etagen ab und es gibt keine Autos mehr, sondern Flugschiffe.Die Themen sind sehr aktuell. Auf dem Planeten, von dem die Kinder evakuiert wurden herrscht Krieg. Auf der Erde ist die Natur zerstört, es gibt kaum noch Tiere und es herrscht Wasserknappheit vor. Also Themen, die uns durchaus bereits jetzt begleiten und in den kommenden Jahrzehnten zunehmend begleiten werden. Die alten Sprachen existieren nicht mehr, denn aufgrund der Enge auf der Welt wird nur noch eine gemeinsame Sprache gesprochen.

Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und so farbig beschrieben, dass sie vor meinen Augen lebendig wurden. Nicht nur Mia, sondern vor allem auch die Kinder von Loduun. Mia ist eigentlich ein völlig normaler Teenager, sie schlägt sich mit den typischen Problemen herum. Aber dennoch engagiert sie sich für die Kinder, die von Loduun fliehen mussten und nun auf der Erde Asyl gefunden haben. Besonders Tony und Hope wachsen Mia ans Herz und das waren auch die Kinder, die mir besonders ans Herz gewachsen sind. Die Autorin hat sie so fein beschrieben, dass man sie einfach nur lieben kann.

Nach und nach erfährt man von Iason immer mehr über das Leben auf Loduun und darüber, wie die Loduuner sind und vor allem wie sie ihr Leben führen. Bei ihnen bekommt jeder bereits bei der Geburt den Sinn seines Lebens mitgeteilt. Wer wünscht sich bei uns nicht manchmal, den Sinn des Lebens zu kennen? Nachdenklich macht jedoch, dass der Loduuner stirbt, sobald sich der Sinn seines Lebens erfüllt hat. Das wissen auch bereits die Kinder. Vielleicht ist es dann doch besser, nicht zu wissen, was der Sinn des Lebens ist, dafür aber seinen Todeszeitpunkt auch nicht vorhersagen zu können. Wer weiß…

Ich weiß gar nicht wie ich das Buch am besten beschreiben soll. Die Geschichte hat mich tief berührt. Nachdem ich das Buch gelesen hatte habe ich mir viele Gedanken gemacht. Die Autorin hat eine sehr angenehme Art zu schreiben. Auch wenn das Buch zunächst in weiten Teilen nicht besonders aufregend ist, so nimmt es doch immer wieder Wendungen mit denen man nicht unbedingt rechnet. Alles in allem hat Kim Winter es geschafft mich mit Sternenschimmer so richtig in ihren Bann zu ziehen.