Rezension

Wuppernder Boogelbie, Kinderentführender Nachtalp, Dämonen- und Monsterjäger

Das ewige Glas (Glas-Trilogie Band 3) -

Das ewige Glas (Glas-Trilogie Band 3)
von Heiko Hentschel

Bewertet mit 5 Sternen

Großartige Wortschöpfungen

Wuppernder Boogelbie, Kinderentführender Nachtalp, Dämonen- und Monsterjäger

Ein Ritt durch 300 Jahre von Prag, 1501, bis nach Prag, so um 1800 herum, mehr oder weniger. Ein Roman über Freundschaft zwischen jungen Menschen, Älteren und Kreaturen, die Uneingeweihte vielleicht Monster nennen würden. Und natürlich Baba Jaga!
Es geht darum jemanden zu helfen, der anderen selbstlos geholfen hat und deswegen in eine äußerst missliche Lage geraten ist.

„Das Ewige Glas“ von Heiko Hentschel ist der dritte Band der Glas-Reihe: Das Hungrige Glas, Das Flüsternde Glas und nun Das Ewige Glas,  wo es um Monsterjäger und Magie geht. Jüngere und auch ältere Fantasy Leser kommen voll auf ihre Kosten. Auch wenn jedes Buch für sich alleine gelesen werden kann, die Geschehnisse in den anderen Büchern haben sehr viel Einfluss auf die Hauptcharaktere: Das Geschwisterpaar Brenner,  Moritz und Konstanze,  und das Geschwisterpaar van Lichtholm, Edgar und Helene. In dezenten Rückgriffen am Anfang vom Ewigen Glas und in den Kapiteln dazwischen erklären sich einige Charaktere, die einem Neuling nicht unbedingt bewusst sind.

Durch spannende Abenteuer, risikoreiche Handlung und Aktionen führen die Hauptfiguren über 361 Seiten ihre Leserschaft in eine kreative Fantasiewelt. Hier ist dem Autor ein wirklich ansehnliches Jugendbuch für Jugendliche ab 12 bis 100+ gelungen. Selbst die Glossare am Ende des Bandes sind lesenswert, nicht nur um den Text zu  verstehen, sondern auch die Wortschöpfungskraft des Autors zu bewundern.

Heiko Hentschel vermag sehr gut zu schreiben, einleuchtende Sätze, zudem seine Kreativität, auch unter Einarbeitung historischem Wissen
Zitat: Louis, der Junge, der irgendwann auftaucht und seine geduldige Mutter:  "Was man aus Liebe tut, ist niemals falsch..." Es steckt so viel Weisheit in diesen Worten. Wenn man jedoch bei Hausarbeiten bereits vor sich murmelt und Boogelbie sagt, dann hat wohl der Autor so richtig seine Fantasie in die Leserin verpflanzt.

Das Titelbild von 'Das Ewige Glas' so etwas von aufregend. Der von Furcht niedergedrückte Jüngling auf dem Boden, die Ratten hinter ihm. Das Geistwesen, was über allem thront, sieht so entsetzlich aus... der Zugriff scheint sicher zu sein...Das Ganze in diesem knalligen Rot, was den Augen keinen Ausweg lässt als sofort mitten ins Geschehen zu springen. Die grünen Einsprengsel (Geist, Jüngling, Ratten) was sich im Lesebändchen wiederholt, akzentuiert ganz großartig. Wunderbares Layout!