Rezension

Zu wenig Geschehnisse

Animant Crumbs Staubchronik - Lin Rina

Animant Crumbs Staubchronik
von Lin Rina

Bewertet mit 3 Sternen

Kleider, Bälle und die Suche nach dem perfekten Ehemann. Das ist es, was sich Animants Mutter für ihre Tochter wünscht. Doch Ani hat anderes im Sinn. Sie lebt in einer Welt aus Büchern, und bemüht sich der Realität mit Scharfsinn und einer gehörigen Portion Sarkasmus aus dem Weg zu gehen. Bis diese an ihre Tür klopft und ihr ein Angebot macht, das ihr Leben auf den Kopf stellt. Ein Monat in London, eine riesige, vollautomatische Suchmaschine, die Umstände der weniger Privilegierten und eine Arbeitsstelle in einer Bibliothek. Und natürlich Gefühle, die sie bis dahin nur aus Büchern kannte.

 

Meine Meinung:

Ich und Drachenmond-Bücher - ich glaube, dass ist auch eine Geschichte für sich. Ich liebe die Gestaltung der Bücher aus dem Drachenmond-Verlag, aber im Endeffekt gibt es nur ganz wenige, die mich inhaltlich wirklich überzeugen. Das ist total schade und ich kann mir nicht genau erklären, woran das liegt. 

"Animant Crumbs Staubchronik" wird allein wegen der Cover-Gestaltung einen Platz in meinem Regal bekommen. Inhaltlich wird mir die Geschichte aber wohl nicht lange im Kopf bleiben. Es geht um Animant, die im 19. Jahrhundert in England wohnt und trotz ihres hohen gesellschaftlichen Standes anfängt in einer Bibliothek zu arbeiten. Damit möchte sie ihrer Mutter entfliehen, die sie unbedingt verheiraten möchte. 

Und damit erleben wir, wie Animant in ihrem neuen Job zurecht kommt und welche Schwierigkeiten sie in London als berufstätige Frau erwarten. Sie lernt neue Menschen kennen, setzt sich durch, wird selbstständig und erwachsen. Auch wenn ich diesen Weg mit Animant gerne gegangen bin, passiert mir teilweise doch zu wenig. Mir ist die Geschichte leider zu wenig abwechslungsreich, zum Ende hin dann doch viel zu kitschig und vorallem sehr vorhersehbar. Wie nicht anders zu erwarten, schwingt die Autorin teilweise auch mal die Feminismus- und Glaubens-Keule und bleibt mir dabei aber zu oberflächlich und zu wenig tiefgründig. Obwohl die Schrift sehr klein ist und das Buch nicht gerade wenige Seiten hat, bleibt alles doch eher auf einer wenig tiefgründigen und eher subtilen Ebene. Ich denke, hier hätte man inhaltlich - gerade zum Ende hin - mehr draus machen können. 

 

Fazit:

Eine schöne Geschichte über ein Mädchen namens Animant Crumb, die durch einen Job als Frau im 19. Jahrhundert erwachsen und selbstständig wird. Mir war die Geschichte leider zu kitschig, und dabei zu wenig tiefgründig, einen Platz im Regal wird das Buch aufgrund des Covers aber dennoch bekommen. Solide 3 Sterne!