Rezension

Zwei in einem - raffiniert konstruierte Detektivgeschichte – very British

Die Morde von Pye Hall - Anthony Horowitz

Die Morde von Pye Hall
von Anthony Horowitz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wir machen es uns gemütlich, mit Tee und Keksen, genau wie die Lektorin Susan Ryeland, und tauchen in einen neuen, sehr englischen Krimi mit dem erfolgreichen Detektiv Atticus Pünd ein, den sie redigieren muss. Es ist der achte Band der Reihe und auch wenn Ryeland den Autor Alan Conway nicht mag, gefallen ihr doch die Krimis in der Tradition von Agatha Christie sehr. Der charmante Detektiv mit dem seltsamen Namen erinnert in allem, was er tut, an Hercule Poirot.

Und dann passiert Ryeland und den Lesern das Schlimmste: das Ende fehlt. Wer ist der Mörder oder die Mörderin? Verdächtige gibt es genug, die Motiv und Gelegenheit hatten. Zu allem Überfluss stirbt der Autor Alan Conway plötzlich, vermutlicherweise Selbstmord.

Ryeland ist zunächst nur unterwegs, um die fehlenden Kapitel zu finden, denn das Erscheinen des 8. Bandes ist für den kleinen Verlag überlebenswichtig. Zunehmend aber gerät die Lektorin in die Verwicklungen um den Tod des Autors hinein, entdeckt Ungereimtheiten, versteckte Hinweise und fragt sich, ob es wirklich Selbstmord war.

Auch wenn der Krimi größtenteils davon lebt, dass der Leser mitdenken und mitraten kann, gibt es doch einen Showdown am Ende und alle Fragen klären sich auf.

Allerdings: wem dieser Krimi gefallen soll, der muss die tradtionellen englischen Whodunits mögen und bereit sein, sehr aufmerksam zu lesen. Mir hat es Spaß gemacht und ich werde sicher noch weitere Romane von Horowitz lesen.