Alle Rezensionen von evaczyk

Kein Ort ist fern genug - Santiago Amigorena

Kein Ort ist fern genug
von Santiago Amigorena

Das Schuldgefühl eines Davongekommenen

Manches ist geschrieben worden über die „survivors guilt“, das Schuldgefühl derjenigen, die den Holocaust überlebt hatten, während so viele andere sterben mussten, das Gefühl, gewissermaßen ohne eigenen Verdienst davongekommen zu sein mit so viel anderen Verlusten.

Zugvögel - Charlotte McConaghy

Zugvögel
von Charlotte McConaghy

Ein Buch wie ein wilder Sturm

Der Klappentext klingt nach einem gefühligen Frauenroman, möglicherweise mit ein bißchen Naturkitsch überzuckert: "Nur die Strömung der Meere und der Flügelschlag der Vögel können Franny den Verlust vergessen lassen, der sie verfolgt".  heißt es darin. Meiner Erwartungen waren also eher auf ein "ganz nett" eingependelt.

Queenie - Candice Carty-Williams

Queenie
von Candice Carty-Williams

Hätte ruhig bissiger ausfallen können

Kann man komisch über Rassismus schreiben? Im Fall von Candice Carty-Williams Debütroman "Queenie" mitunter schon. Queenie, das ist eine 25-jährige Londonerin, deren Großeltern aus Jamaica eingewandert waren. Seit ihr - weißer - Freund eine Auszeit vorgeschlagen hat, ist ihr Leben aus der Kurve geraten.

Tagebuch einer furchtbar langweiligen Ehefrau - Marie-Renée Lavoie

Tagebuch einer furchtbar langweiligen Ehefrau
von Marie-Renée Lavoie

Mit Axt und Weißwein durch die Krise

Vermutlich gibt es ihn ohnehin nicht, den besten Zeitpunkt, um verlasssen zu werden. Kurz vor der Silberhochzeit ist es jedenfalls bestimmt nicht ideal - vor allem, wenn der noch-Ehemann mit dem Vorschlag kommt, die geplante Feier trotz Trennung durchzuführen, um die Familie - vorzugsweise seine eigene Mischpoche - nicht vor den Kopf zu stoßen.

Ich beobachte dich - Chevy Stevens

Ich beobachte dich
von Chevy Stevens

Von Liebe, Hass und Rache

Zehn Jahre lang hat sich Lindsey als alleinerziehende Mutter eine Existenz auf Vancouver Island aufgebaut, mit einem kleinen Putzunternehmen selbständig gemacht. Dann kommt die Nachricht: Ihr Ex-Mann Andrew ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Wird er sie und die gemeinsame Tochter Sophie, mittlerweile fast 18,  suchen?

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens - Tom Barbash

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens
von Tom Barbash

Imagine, John Lennon wohnt nebenan

Die Upper West Side in New York war schon immer ein nobles Pflaster, selbst zu der Zeit, als die Stadt mit Drogen und enormen Kriminalitätsraten Negativschlagzeilen machte. Doch selbst unter den Provilegierten, die  im Herzen Manhattans zu Hause sind, ist Anton Winters Adresse schon was Besonderes.

Teuflische Saat - Andrew Brown

Teuflische Saat
von Andrew Brown

Spannender Thriller aus dem jüngsten Staat der Welt

Der Südsudan, jüngster Staat der Welt mit blutiger Vergangenheit und ungewisser Zukunft, ist der Schauplatz des spannendenThrillers "Teuflische Saat". Die Suche nach einer seltenen Pflanze wird zu einer Reise zu Abgründen und tödlicher Gefahr.

Und auf einmal diese Stille - Garrett M. Graff

Und auf einmal diese Stille
von Garrett M. Graff

Berührend und dramatisch

Das Datum kennt wohl jeder, Bilder und Geschichten haben sich eingebrannt in das kollektive Gedächtnis nicht nur, aber ganz besonders der Amerikaner. Der 11. September oder "nine eleven" - das ist ein Synonym für den Terror, für den Tag, an dem die Welt ein großes Stück Unbekümmerheit verlor, der Tag, der Sicherheit auf Flughäfen für immer veränderte. Alles schon gesagt?

Ein unerhörtes Alter - Rose Macaulay

Ein unerhörtes Alter
von Rose Macaulay

Hat meine Erwartungen enttäuscht

Es klang interessant und reizvoll - ein Buch, das fast 100 Jahren nach seiner Erstveröffentlichung wieder erscheint und den Lesern des Jahres 2020 einen Blick in die Gedanken, Träume und Hoffnungen der Frauengeneration nach dem Ersten Weltkrieg zu ermöglichen.

Alte Sorten - Ewald Arenz

Alte Sorten
von Ewald Arenz

Außenseiterinnen unter sich - Freundschaft zweier ungleicher Frauen

Es gibt Frauenliteratur über Frauenfreundschaften, die wie unter einer besonders dicken Zuckerschicht begraben scheint. Überraschungen sind dabei eher nicht zu erwarten, und die Protagonistinnen in der Regel am Happy end nach obligatorischen Problemchen glücklich vereint  mit dem Mann ihrer Träume. So ein Buch ist "Alte Sorten" von Ewald Arenz nicht.

Teufelszeug - Katja Ivar

Teufelszeug
von Katja Ivar

Kalt, dunkel, spannend

Der Zeitpunkt der Veröffentlichung von "Teufelszeug"von Katja Ivar ermöglicht gewissermaßen antizyklisches Lesen: Mitten in einer Hitzewelle im heißen Sommer 2020 geht es in ein finnisches Dorf an der Grenze zur damaligen Sowjetunion, kurz vor Einbruch des Winters, in dem das Dorf  mehr als ein halbes Jahr lang von der Außenwelt abgeschnitten sein wird.

Autokratie überwinden - Masha Gessen

Autokratie überwinden
von Masha Gessen

Trump und andere Autokraten

Viel ist schon über Donald Trump und seine Präsidentschaft geschrieben worden -  von Beobachtern innerhalb und außerhalb der USA, von ehemaligen Regierungsmitgliedern und Enthüllungsjournalisten, von Whistleblowern.  Jetzt hat Masha  Gessen mit „Autokratie überwinden“ ihre eigene Analyse geschrieben und geht darin auch mit jenen kritisch zu Gericht, die ihre Ablehnung von Trumps Politik teilen.

Heißzeit - Mojib Latif

Heißzeit
von Mojib Latif

Alle reden vom Wetter? Warnung vor der Klimakatastrophe

Skeptiker und Verschwörungstheoretiker wollen das Problem nicht wahrhaben. Das sei doch alles übertrieben. Die Sache sei beherrschbar. Bloß nicht auf Angstmacher und Lügenpresse hören! Klingt bekannt? Nein, es geht nicht um die Corona-Pandemie, die für deren Leugner  eine Erfindung von dunklen Mächten ist, vorzugsweise in Politik und Medien.

Vaters Wort und Mutters Liebe - Nina Wähä

Vaters Wort und Mutters Liebe
von Nina Wähä

Praller Familienroman aus dem ganz hohen Norden

Die Beziehungen zwischen Geschwistern, das weiß jeder, der kein Einzelkind ist, ist etwas Besonderes. Ganz egal, wie konfliktreich, wie sehr man sich streitet, um die Aufmerksamkeit der Eltern konkurriert, Futterneid entwickelt - am Ende sind die Geschwister, die uns besser kennen, als so ziemlich jeder andere Mensch, oder wissen, wie wir zu denen wurden, die wir sind.

Kostbare Tage
von Kent Haruf

Unsentimental und eindrücklich

Auch wenn das Leben in einer Kleinstadt im Mittleren langsamer voranzuschreiten scheint als woanders - irgendwannkommt  das Ende. Dad Lewis weiß. es ist sein letzter Sommer in der Kleinstadt Holt, irgendwo im Mittleren Westen der USA, wo der Blick über Getreidefelder weit reicht.

Dunkles Lavandou - Remy Eyssen

Dunkles Lavandou
von Remy Eyssen

Selbstmord oder Serienmörder?

Von wegen, die Arbeit eines Rechtsmediziners ist eine ruhige Angelegenheit ! Bei aller Schönheit des südfranzösischen Sommers – von dem er an seinem Arbeitsplatz in den gekühlten Kellerräumen der Rechtsmedizin ohnehin nicht viel mitbekommt – scheint Leon Ritter erstaunlich häufig mit serienmordenden Psychopathen zu tun zu haben. So auch in „Dunkles Lavandou“, dem 9.

City of Girls - Elizabeth Gilbert

City of Girls
von Elizabeth Gilbert

Lichter, Glamour, Theater

Die Faszination des New Yorks der 40-er Jahre erlebt in "City of Girls auch Vivian Morris, zu Beginn des Romans 19 Jahre als und gerade vom renommierten Vassar College geflogen wegen unzureichender akademischer Leistungen, weiß nicht wirklich, was sie mit ihrem Leben anfangen soll.

Halligmord - Greta Henning

Halligmord
von Greta Henning

Alter Mord als neuer Fall

Es gibt neues an der Waterkant für die Freunde von Küstenkrimis! 

Die Rückkehr des Würfelmörders - Stefan Ahnhem

Die Rückkehr des Würfelmörders
von Stefan Ahnhem

Tödliches Würfelspiel

Ein Serienmörder sollte eigentlich für ein Buch ausreichen.  Nicht so bei dem schwedischen Autor Stefan Ahnhem, der gleich zwei Täter  nun schon zum wiederholten Male metzeln lässt. Nachdem der Vorgänger „Zehn Stunden tot“ (dazu mehr hier: https://skandinaviaspannung.blogspot.com/2019/05/nerve

Verschollen in Palma - Mons Kallentoft

Verschollen in Palma
von Mons Kallentoft

Skandinavisch düster auch unter mediterraner Sonne

Kann diese spezielle düstere Stimmung vieler skandinavischer Krimis auch unter südlicher Sonne funktionieren?   Ja, und wie,  so düster wie im hohen Norden, mediterranean noir, gewissermaßen! Jedenfalls in Mons Kallentofts neuen Beuch "Verschollen in Palma", wo ein auf Privatdetektiv umgesattelter Ex-Polizist seine seit drei Jahren vermisste Tochter sucht.

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