Alle Rezensionen von Giselle74

Mit Miss Marple aufs Land - Luise Berg-Ehlers

Mit Miss Marple aufs Land
von Luise Berg-Ehlers

Der Krimi und das ländliche England

Ich muss gestehen, ich liebe den klassischen britischen Kriminalroman. Ein Mord in einem hübschen, kleinen Dörfchen mit ein bißchen Dorfklatsch anbei, ein behagliches Kaminfeuer und eine gute Tasse Tee. Das Ganze nicht zu blutig und vor allem nicht zu actionreich und schon bin ich zufrieden.

Chita - Lafcadio Hearn

Chita
von Lafcadio Hearn

Ein sprachlicher Wirbelsturm

Ich hatte eine vage Erinnerung an den Autor Lafcadio Hearn, als ich diesen Roman in den Vorschauen entdeckte. Eine meiner Jugendlieben studierte Japanologie und damals habe ich alles über Japan gelesen, was ich finden konnte. Erst, um den jungen Mann zu beeindrucken, später dann, weil mich das Thema tatsächlich interessierte.

Und Marx stand still in Darwins Garten - Ilona Jerger

Und Marx stand still in Darwins Garten
von Ilona Jerger

Darwin und der Regenwurm

Mit ihrem ersten Roman gelingt Ilona Jerger ein ruhiges, melancholisches Bild des gealterten Charles Darwin. Als Berühmtheit ungewollt vor alle möglichen Karren gespannt, von seiner tiefgläubigen Frau unter Druck gesetzt und von diversen Zipperlein geplagt, zieht er sich zurück, um den Regenwurm zu erforschen. Zeitgleich zieht er Bilanz, sinniert über den Sinn und Zweck seines Forschens.

Ausflug ins wirkliche Leben - Evelyn Waugh

Ausflug ins wirkliche Leben
von Evelyn Waugh

Punktgenau und schwarzhumorig

Nachdem ich nun also von meiner letzten Waugh-Lektüre Expeditionen eines englischen Gentleman, nicht ganz so begeistert war, wurde mir die äußerst hilfreiche Information zuteil, dies sei ein Buch für Liebhaber, weniger für Einsteiger.

Expeditionen eines englischen Gentleman - Evelyn Waugh

Expeditionen eines englischen Gentleman
von Evelyn Waugh

Waugh auf Reisen

Ich lese Waugh wirklich gern. Genauso wie ich Wodehouse lese und Anthony Powell. Letzterem hat er eine gewisse Spritzigkeit voraus und den Humor des Ersteren ersetzt er durch Zynismus. Ich lese bisweilen auch gern Karl May, aber dazu später mehr...

Die Vertreibung aus der Hölle - Robert Menasse

Die Vertreibung aus der Hölle
von Robert Menasse

Ya basta mi nombre ke es Abravanel

"Ya basta mi nombre ke es Abravanel." Es reicht, dass mein Name Abravanel ist. Die Abravanels, eine jüdische Familie, die sich bis auf König David zurückführt, gilt als eine der angesehensten und bekanntesten Linien in der jüdischen Geschichte.

Thomas der Schwindler - Jean Cocteau

Thomas der Schwindler
von Jean Cocteau

Ein charmanter Schwindler

Jean Cocteau. Mir natürlich schon seit Ewigkeiten durch seine Zusammenarbeit mit den Ballets Russes bekannt. Bekannt war mir auch sein Dasein als etwas überkandidelter Dandy. Aber gelesen hatte ich von Cocteau noch nichts.

Ehrensache, Jeeves! - P. G. Wodehouse

Ehrensache, Jeeves!
von P. G. Wodehouse

Heißgeliebter Jeeves

Manchmal hat man so gänzlich unerfüllbare Wünsche. Wünsche, die nie, nie, niemals in Erfüllung gehen können, egal, wie schön man sich das auch ausmalt. Ich möchte einen Jeeves. Bitte nicht falsch verstehen, ich sehne mich keineswegs nach einem Butler oder Kammerdiener, nein, ich möchte einen Jeeves. Ausschließlich.

Die Unvollkommenheit der Liebe - Elizabeth Strout

Die Unvollkommenheit der Liebe
von Elizabeth Strout

Ein unvollkommenes Buch über unvollkommene Liebe

Eine Frau liegt einsam im Krankenhaus. Mann und Kinder besuchen sie nur selten, der Mann, weil er Krankenhäuser nicht erträgt. Um die Situation für sie leichter zu machen, organisiert er aber einen Besuch seiner Schwiegermutter, die nun Tag und Nacht am Bett ihrer Tochter wacht.

Ein Ire in Paris
von Jo Baker

Warten

Bisweilen passt alles zusammen, Buch, Leser und der Moment,den man zum Lesen eines bestimmten Buches wählt. Mir ging es mit Jo Bakers "Ein Ire in Paris" so.

Der rote Stier
von Rex Stout

Männer und Fleisch

"Der rote Stier" ist ein weiterer Roman aus der Nero Wolfe-Reihe um einen schwergewichtigen Detektiv und seinen wortgewandten Handlanger, die Klett-Cotta dankenswerterweise in ausgesprochen schöner Ausstattung wieder auflegt. Geschrieben wurde die Reihe von 1933-1975, wobei dieser Band von 1938 stammt und damit zu den ersten Büchern der Serie zählt.

Der König auf Camelot - Terence H. White

Der König auf Camelot
von Terence H. White

Artus

Sieben Tage habe ich gebraucht für T. H. White's Umsetzung der Artus-Legende. Sieben Tage, in denen ich gelacht, gezittert, gehofft, gebangt, geflucht und mich zu Tode gelangweilt habe.

Ein Bild von Lydia - Lukas Hartmann

Ein Bild von Lydia
von Lukas Hartmann

Ein Portrait

Lukas Hartmann folgt in seinem Roman den Spuren von Lydia Welti-Escher und Karl Stauffer-Bern. Letzterer ist ein anerkannter Künstler, Lehrer u.a. von Käthe Kollwitz, als er über ihren Mann Emil Welti in Kontakt mit Lydia Welti-Escher kommt. Die Tochter des Eisenbahnkönigs Alfred Escher gilt zeitweise als reichste Frau der Schweiz, ist gebildet, mehrsprachig und sehr kunstinteressiert.

Rubikon - Tom Holland

Rubikon
von Tom Holland

SPQR

Als ich meinen zukünftigen Mann das erste Mal besuchte, er wohnte zwei Stunden Zugfahrt weiter, stolperte ich in seinem Bücherregal über die SPQR-Reihe von John Maddox Roberts. Dabei handelt es sich um gut recherchierte Krimis, die in der Endzeit der römischen Republik spielen. Seitdem lese ich immer mal wieder Bücher, die sich mit diesem Thema befassen.

Ein Engel für Miss Flint - Moira Young

Ein Engel für Miss Flint
von Moira Young

Ohne Worte

Es wird Bloggern ja recht häufig vorgeworfen, sie schrieben zu unkritisch, man fände zu selten richtige Verrisse, alles wäre immer zu positiv. Das liegt meines Erachtens daran, dass man mit der Zeit schon ein Gefühl dafür entwickelt, welche Bücher man lesen möchte und welche einem so gar nicht gefallen würden. Daher findet man bei mir beispielsweise keine Thrillerrezensionen.

Teich
von Claire-Louise Bennett

Der Welt den Rücken kehren

Während ich diesen Text schreibe, stürmt es draußen. Es regnet, Apfelblüten schneien herab, die Äste der Bäume bewegen sich im Takt des Windes. Und irgendwie erscheint mir das auch richtig so, denn "Teich" ist kein Buch für leichte, fröhliche, sonnige Tage. "Teich" ist ein sprachlich wunderschönes, inhaltlich aber recht sperriges Buch und es ist völlig anders als von mir erwartet.

Der Neue - Tracy Chevalier

Der Neue
von Tracy Chevalier

Machtspiele

Und wieder ein neuer Band im Hogarth Shakespeare Project. Diesmal ist es Tracy Chevaliers Bearbeitung von "Othello". Die Autorin selbst war mir kein Begriff, ihren Bestseller "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" habe ich nicht gelesen, andere Bücher auch nicht. Vielleicht wird sich das ändern, denn ihre Version von "Othello" hat mir wirklich gut gefallen.

Herr Lehmann - Sven Regener

Herr Lehmann
von Sven Regener

Leselückenschließung

Wenn man Lehmann heißt, dann ist es ja quasi ein Muss dieses Buch zu lesen und darum habe ich es lange nicht gelesen. Wegen der vielen unglaublich witzigen Menschen, die im Dauertakt darauf angespielt haben (Herr Lehmann - Frau Lehmann, haha, Du verstehst, hähä?) noch länger nicht. Außerdem trinke ich kein Bier und mag Hunde.

Beim Morden bitte langsam vorgehen - Sara Paborn

Beim Morden bitte langsam vorgehen
von Sara Paborn

Bis zum bitteren Ende

Um das gleich zu Beginn festzustellen: bei diesem wunderschön gestalteten Buch handelt es sich nicht um einen Krimi, auch wenn Titel und Aufmachung das vermuten lassen. Es gibt keine teetrinkende Miss Marple oder einen schnurrbartzwirbelnden Hercule Poirot, nein , vielmehr beobachten wir eine Mörderin Schritt für Schritt bei ihrem Denken und Tun.

Die Eismacher - Ernest van der Kwast

Die Eismacher
von Ernest van der Kwast

Eis und Poesie

Das unglaublich sonnige Wetter der letzten Woche bot sich dafür an: für den ersten Sommerroman des Jahres. Und über was liest man bei fast dreißig Grad am liebsten? Richtig, über Eis bzw die Kunst des Eismachens. Daher fiel mein Blick im Regal mit den ungelesenen Büchern recht schnell auf Ernest van der Kwasts Roman.

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