Rezension

1. Band der Meerestrilogie

Meeresflüstern - Patricia Schröder

Meeresflüstern
von Patricia Schröder

Bewertet mit 4 Sternen

Die 17-jährige Elodie Saller war eigentlich ein ganz normaler Teenager. Sie besucht die 11. Klasse und wohnt in Lübeck doch vor sechs Wochen änderte sich ihr Leben radikal. Ihr Vater, mit dem sie ein sehr inniges Verhältnis hatte, starb bei einem Unfall und sie ist nicht in der Lage, dieses tragische Ereignis zu verarbeiten. Sie zieht sich immer mehr zurück, sodass ihr gesamtes Umfeld in Sorge ist. Ihre Mutter Rafaela, die sich keinen anderen Rat weiß, beschließt, Elodie für 6 Monate zu deren Großtante Grace nach Guernsey zu schicken. Anschließend soll sie entscheiden, ob sie die 11. Klasse wiederholen will oder eine Ausbildung beginnen möchte, wichtig ist nur, dass Elodie Platz und Raum braucht, um die Erlebnisse zu verarbeiten und das geht einfach nicht in ihrer gewohnten Umgebung.

 

Elodie ist nicht wirklich begeistert, ein halbes Jahr bei ihrer Großtante zu verbringen, was jedoch nichts mit ihrer Großtante zu tun hat, denn diese hat sie unheimlich gern, sondern eher mit der Tatsache, dass Guernsey eine Insel ist und sie ein gestörtes Verhältnis zu Wasser hat, ja schlimmer noch, sie noch nicht einmal richtig schwimmen kann, weil Wasser ihr ausgesprochen suspekt ist. Das sie zu der Insel auch noch hinfliegen muss, macht die Sache nicht wirklich einfacher und dennoch, sie weiß, dass sie einfach fort muss aus Lübeck, um ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen und stimmt dem Vorschlag ihrer Mutter zu. Sie hat Glück und lernt gleich auf dem Flughafen Javen Spinx kennen, der das gleiche Reiseziel hat wie sie, ihr sympathisch ist (auch wenn er ihr Vater sein könnte) und ihr während der Reise eine große Unterstützung ist. Später findet sie auch noch heraus, dass ihre Mutter in ihrer Jugend ein Verhältnis mit Javen hatte.

 

Wider erwartend fühlt sich Elodie sehr wohl auf der Insel, auch wenn ihr Wasser nach wie vor nicht geheuer ist. Sie wird herzlich von ihrer Großtante aufgenommen und findet auch schnell in der gleichaltrigen Ruby Welliam eine Freundin. Ruby ist so was wie der gute Geist der Insel, die allen nur gutes tun will und mit ihrem Freund Ashton, der an Tourette leidet, seit drei Jahren glücklich liiert ist. Seit sie jedoch auf der Insel ist, verfolgen sie Träume von einem jungen Mann und dem Meer, die sie nicht ganz einordnen kann. Als Cecily Windoo, die "Seherin" der Insel auch noch eine dunkle Prophezeiung über sie ausspricht, ist sie noch verunsichert. Doch sie lernt Gordian kennen, der sie auf ganz eigene Weise verzaubert. Irgendwas jedoch scheint mit dem jungen Mann nicht zu stimmen, den zwar jeder aus der Clique von Ruby kennt, über den jedoch niemand etwas weiß. Dann taucht an ihrem zweiten Tag auf der Insel eine Leiche auf - Lauren, ein Mitglied der Clique. Weilt der Mörder unter den jungen Leuten und was genau hat es mit ihren sehr ungewöhnlichen Todesumständen auf sich?

 

 

Ein gelungener Auftakt! Der Plot empfand ich als sehr bildreich und abwechslungsreich erarbeitet, wobei ich an dieser Stelle stehen muss, dass auch mir Wasser ausgesprochen suspekt ist und ich mir das Meer und dessen Bewohner teilweise zu klar vorstellen konnte. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet, wobei ich jedoch die ständigen Geheimnisse um Gordian nicht immer als angenehm, sondern eher frustrierend empfand. Auch kam mir Gordian etwas zu glatt rüber, wohingegen ich Elodie als sehr warmherzige, wenn auch etwas unsichere Person empfand, die jedoch sofort mein Herz erobert hat. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, wobei ich, die ja auch dem Meer nicht zugetan ist, ihn teilweise als etwas zu realistisch empfand. Als Fazit kann ich sagen, dass mir das Buch, bis auf einige kleinere Schwachstellen, wirklich gefallen und ich mich bereits jetzt freue zu erfahren, wie es mit Elodie und Gordian weitergeht und ich kann mit Stolz behaupten, Band 2 Meeresrauschen, befindet sich bereits in meinem Besitz.