Toller Auftakt zur einer Jugendbuchtrilogie

Meeresflüstern
von Patricia Schröder

Nach dem Tod ihres Vaters wird Elodie zur ihrer Großtante auf die Kanalinseln geschickt, welche auf Guernsey in einem kleinen Haus wohnt. Zuerst sträubt Elodie sich dagegen, da sie nicht weiß, was sie in dieser Einöde soll. Sie lernt allerdings direkt am ersten Tag eine Freundin kennen und wird so in eine Gruppe integriert. Der sonst so verschlossene Cyril möchte Elodie näher kennenlernen. Kurze Zeit nach ihrer Ankunft wird ein Mädchen aufgefunden – sie ist ertrunken, allerdings nicht im Wasser. Dieser Mord ist den Bewohnern ein Rätsel, genauso wie Gordian für Elodie. Kann es sein, dass Gordian im Wasser lebt? Sie muss ihn näher kennenlernen, vielleicht hat er ja auch Hinweise auf den Mord.

Letzten Sommer hatte ich schon das Vergnügen „Jolande“ von Patricia Schröder lesen zu dürfen und es hat mir wirklich sehr gut gefallen und das obwohl ich seit langer Zeit keine Jugendbücher mehr gelesen hatte und meiner Meinung nach aus dem Alter raus war. Sie hat mich also diesem Genre wieder näher gebracht. Dementsprechend hoch waren natürlich auch die Erwartungen an ihren neuen Roman, der ganz anders gestrickt ist als „Jolande“.
Ich habe vorher viele gegensätzliche Meinungen gehört, was mir das Lesen etwas schwer gemacht und dazu kam auch noch eine Leseflaute. Was dagegen hilft? Trotzdem lesen, irgendwann packt einen das Fieber dann doch wieder.
Die ersten 50 Seiten haben sich sehr lang gezogen und ich brauchte einige Zeit, um in die Geschichte zu finden. Allerdings kann das wie gesagt auch an meiner Leseflaute gelegen haben.
Ich war etwas skeptisch gegenüber dem Thema – „Nixe“. Ich hatte zwar immer sehr gerne Arielle gesehen, aber ich konnte es mir nicht in einem Buch vorstellen. Patricia Schröder konnte mich letztendlich überzeugen!
Wenn man erst mal in die Geschichte gefunden und sich auch auf Thema eingelassen hat , dann möchte man einfach nur noch weiterlesen und wissen wie es weitergeht.
Die Autorin hat einen sehr angenehmen und leichten Schreibstil. Außerdem beschreibt sie die Kanalinseln so traumhaft, dass ich gerne selbst dorthin reisen möchte. Ich hatte vorher übrigens noch die von ihnen gehört, also musste gegoogelt werden, da ich mir selber ein Bild davon machen wollte.
Elodie gefällt mir vom Charakter her sehr gut und ich freue mich sehr, dass es sich bei diesem Buch um den Auftakt einer Trilogie handelt. Wir dürfen also gespannt sein wie es weitergeht, ohne einen Cliffhanger zu haben.
Gordian finde ich immer noch etwas seltsam, mir hat Cyril einfach besser gefallen. Wie es mit ihm weitergeht finde ich besonders spannend und ich hoffe, dass in den Fortsetzungen mehr auf ihn eingegangen wird.
Eine Sache hat mich allerdings erheblich genervt und man konnte mehrmals ein Maulen von mir hören. Ich weiß nicht wie oft in diesem Buch steht, dass Elodies Knöchel anfangen zu jucken. Ja, sie hat eine Art Allergie gegen Wasser, aber muss das denn ständig erwähnt werden? Irgendwann war es leider einfach nur noch lästig, wenn „Wasser“ geschrieben stand und man genau wusste, dass gleich die Knöchel kommen würden. Solche Wiederholungen haben mir das Lesevergnügen etwas madig gemacht und sie wären wirklich nicht nötig gewesen.
Mir hat Elodies Großtante übrigens sehr gut gefallen und ich hätte auch gerne eine wie sie, am besten wohnhaft auf den Kanalinseln. Ich habe richtig Fernweh bekommen beim Lesen.
Zuguterletzt möchte ich noch auf das wunderschöne Cover hinweisen. Es ist traumhaft, diese Farben, die Zeichnung, die Prägung und vor allem diese kleinen glitzernden Erhebungen, welche aussehen wie Wasser bzw. Sand auf der Haut.
Insgesamt war es nach anfänglichen Schwierigkeiten doch noch ein gutes Buch und ich würde es an Fantasy-Leser weiterempfehlen. Es ist wirklich ein Buch, dass mich überrascht hat und wo ich nach den ersten Seite dachte, dass es mir nicht gefallen wird. Es wurde immer besser und ich freue mich schon auf die beiden anderen Teile.