Rezension

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Ziemlich enttäuschend.

Meeresflüstern - Patricia Schröder

Meeresflüstern
von Patricia Schröder

Bewertet mit 3 Sternen

Nach dem tragischen Tod ihres Vaters flüchtet sich die 17-jährige Elodie von Lübeck zu ihrer Großtante nach Guernsey, eine britische Kanalinsel. Dort angekommen, versucht sie ihr völlig auf den Kopf gestelltes Leben Stück für Stück wieder zu ordnen. Das ist alles andere als einfach, denn zum Einen träumt Elodie beinah jede Nacht von einem mysteriösen und wunderschönen Jungen aus dem Meer und zum anderen wird  nach ihrer Ankunft ein Mädchen tot aufgefunden. Und wenig später darauf begegnet Elodie auch noch dem Jungen aus ihren Träumen. Plötzlich taucht er aus den Tiefen des Meeres auf und bringt Elodie völlig um den Verstand. Doch bald schon merkt sie, dass ihr Schicksal mit dem des Meeres und seinen Geschichten tief verwoben ist...

Meine Meinung:

Verleitet von einem wirklich wunderschönen Cover, welches erst in natura wirklich zu Geltung kommt bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Der Klappentext hat sein übriges getan und eine Geschichte mit einer tollen Idee versprochen. Die Idee finde ich auch nach wie vor toll, allerdings scheiterte es leider an der Umsetzung.

Wir treffen auf Elodie, die Schlimmes durchlitten hat und nun etwas Abstand von ihrem bisherigen Leben sucht. Allerdings lässt sie den Leser ebenfalls leiden und zwar durch ihren sehr anstrengenden Charakter. Egoistisch, sprunghaft, unglaubwürdig und naiv sind ihre hervortretenden Eigenschaften. Denn immer wieder hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass Elodie die Bemühungen ihres neuen Umfeldes um sie teilweise einfach nur mit Füßen tritt. Sprunghaft fand ich sie deshalb, weil sie erst jemand anderen Hoffnungen machte - doch plötzlich war Gordian da und alles und jeder scheint vergessen. Von einem Moment auf den anderen hatte Elodie nur noch Augen für den geheimnisvollen Jungen, der einfach nur wunderschön anzusehen ist und ein Geheimnis mit sich trägt, welches nach und nach offenbart wird. Man bedenke dabei, dass sich beide so gut wie gar nicht kennen. Was wohl als Liebe auf den ersten Blick ausgelegt war, entpuppte sich leider als völlig überzogene Lovestory. Daher waren mir auch sämtliche Nebencharaktere wesentlich sympathischer als die Protagonistin selbst. Das kopflose Agieren von Elodie hat mich teilweise kopfschüttelnd das Buch zusammenklappen lassen.

Der Schreibstil hat mir eigentlich gut gefallen, bis auf die Tatsache, dass Elodie in gefühlt jedem zweiten Satz die Fußknöchel gejuckt haben. Das fand ich ein wenig anstrengend zu lesen.

Auch das Ende konnte mich nicht vollends überzeugen. Zuviel wurde angeschnitten und dann nicht zuEnde erzählt und die Ereignisse haben sich für meinen Geschmack zu plötzlich und zu heftig überschlagen. Ein Cliffhanger sollte hier wohl Lust auf mehr werden, mich hat es allerdings etwas genervt. Die Folgebände werde ich trotzdem lesen, denn ich möchte ja schon irgendwie wissen, wie das Ganze ausgeht.

Ein Buch, welches meine hohen Erwartungen leider nicht erfüllen konnte - schade!