Rezension

Angst vorm Leben

Auf sieben Beinen -

Auf sieben Beinen
von Fine Sturm

Bewertet mit 4 Sternen

Manchmal etwas viel Drama, aber trotzdem gut

„Auf sieben Beinen“ ist eine mal etwas andere Lovestory von Fine Sturm.

Franzi hat eine stark ausgeprägte Angst vor Hunden, da sie vor zehn Jahren durch einen Hundebiss ihren Unterschenkel verloren hat. Seitdem verkriecht sie sich am liebsten in ihrem persönlichen Schneckenhaus und versucht, ihre Behinderung so gut es geht zu verbergen. Nur ihre engste Freundin und ihre Familie wissen davon. An eine Beziehung oder die Liebe will sie überhaupt nicht denken. Als der Architekt Jan in ihr Leben stolpert, weist sie ihn zunächst vehement zurück. Aber irgendwie sind die Gefühle, die er bei ihr auslöst, auch wunderschön. Wenn da nicht sein vierbeiniger Freund wäre.   

 

Das Buch beginnt mit einem Rückblick zu dem unglaublich traumatischen Ereignis in Franzis Leben, welches auch zehn Jahre später immer noch wie eine dunkle Wolke über ihr hängt. Durch den kurzen Überblick über ihre Vorgeschichte hat man sofort Verständnis für sie und ihr oft ruppiges und abweisenden Verhalten. Franzis Angst vor Hunden hat sich auf eine Angst ausgeweitet, dass irgendwer ihre Behinderung bemerken könnte oder sie deswegen ablehnt. Daher geht sie allen Situationen aus dem Weg und hat ein ausgeklügeltes Vermeidungsverhalten entwickelt.

Auf der einen Seite kann ich Franzis Gefühle und Ängste durchaus nachvollziehen, aber andererseits hat sie mich in einigen Situationen mit ihrer Sturheit einfach genervt. Es dauert recht lange bis ihr endlich klar wird, dass sie sich in ihren Ängsten verrannt hat und sich mit ihrer Negativität selbst im Weg steht.

Jan fand ich am Anfang nicht unbedingt sympathisch. Auch ohne Wissen über Franzis Situation waren seine Sprüche überhaupt nicht nett und sein Umgang mit ihrer Hundeangst war respektlos und ging für einen verantwortungsvollen Hundehalter gar nicht. Zum Glück wandelt er sich im Laufe der Handlung und wird wesentlich liebenswerter.

Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und die Autorin hat die Entwicklung der Charaktere schön und authentisch beschrieben. Mein Herz gehört Vierbeiner Hansi, dem selbst Franzi irgendwann nicht widerstehen kann.

 

Mein Fazit:

Das Buch erzählt eine ungewöhnliche Lovestory, die vielleicht einige Klischees und viele Dramen enthält, aber auch Überraschungen und gute Unterhaltung bietet. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!