Rezension

✎ Antonia Michaelis - Weil wir träumten

Weil wir träumten -

Weil wir träumten
von Antonia Michaelis

Obwohl Antonia Michaelis schon sehr viele Bücher geschrieben hat, ist dies das erste von ihr, welches ich gelesen habe. Es wird jedoch nicht das letzte gewesen sein, denn ich mag ihren Schreibstil und ihre Art, auf Missstände in der Welt aufmerksam zu machen.

Mir war die Geschichte um Emma und Fy ehrlich gesagt manchmal etwas "too much".

Von Emma war ich des Öfteren einfach nur angenervt. Mir kam in Bezug auf sie immer wieder der Gedanke, dass sie ein "White Savior" ist. Da kommt eine Weiße daher und meint, den Madegassen helfen zu müssen / können. Ihre Aktionen sind dumm, naiv und sogar lebensgefährlich! Für mich ist sie daher leider keine positive Persönlichkeit, auch wenn ihr Schicksal natürlich nahe geht.

Fy als Charakter hingegen hat mich absolut überzeugt. Ihre Welt wird authentisch dargestellt und ich hatte großes Mitleid mit ihr. Was sie und ihre Familie erleben müssen, geht unter die Haut. Ich glaube, ich könnte nun nie nach Madagaskar reisen, ohne ihr Schicksal im Hinterkopf zu haben.

Die Autorin schafft es, durch mehrere Wendungen den Spannungsbogen bis zum Schluss oben zu halten. Auch wenn ich mir einige Ereignisse bereits vorher zusammenreimen konnte, gibt es doch auch Punkte, mit denen ich so nicht gerechnet hätte.

Gerade der Schluss ist sehr emotional. Obwohl ich das Ende habe kommen sehen, hat es mich doch getroffen. Da laufen einfach noch mal ein paar Fäden zusammen und bilden eine Einheit. 

Von mir bekommt "Weil wir träumten" eine Leseempfehlung. Zwar vergibt der Verlag eine Altersempfehlung ab 14, doch ich neige eher dazu, diese auf 16 hoch zu setzen - oder in engen Kontakt mit den Lesenden zu sein, da es schon ein paar heftige Szenen gibt, die nicht so leicht verdaulich sind.

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