Rezension

Atemlos erzählt

Memoria -

Memoria
von Zoë Beck

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich sollte es keine Überraschung sein, dass Zoë Becks neuer Thriller "Memoria" von Anfang bis Ende fesselnd erzählt ist. Und trotzdem ist es immer wieder beeindruckend, wie clever sie ihre Geschichten konstruiert, sodass man beim Lesen total hineingezogen wird und atemlos mitfiebert.

Die Protagonistin Harriet rettet eine ihr scheinbar fremde Frau vor einem Brand, doch diese Frau erkennt Harriet. Diese Begegnung löst Erinnerungen bei ihr aus, die Harriet nicht zuordnen kann. Sie geht ihnen nach und plötzlich kommen immer mehr Erinnerungen zurück, die aber überhaupt nicht zu dem passen, was Harriet für ihr Leben hält. An je mehr sie sich erinnert, desto gefährlicher wird es. Als Harriet endlich zusammenpuzzeln kann, was ihr passiert ist und warum sie falsche Erinnerungen hat, ist das ein wirklich schockierender, trauriger Moment.

Das Buch spielt in der nahen, düsteren Zukunft: Die Klimakrise sorgt für hohe Temperaturen und ständige Katastrophen wie Waldbrände prägen den Alltag. Du Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer - nur wer Geld hat, kann sich beispielsweise rund um die Uhr Strom und fließendes Wasser leisten. Harriet lebt unter prekären Verhältnissen in einem Bankentower, den sie sich mit vielen anderen Menschen teilt. Auch Zukunftsthemen wie KI bindet die Autorin ein, jedoch auf eine sinnvolle, zurückhaltende Art. Sehr empfehlenswert!