Rezension

Auch ohne Happy End märchenhaft fantastisch

Die Dreizehnte Fee - Julia Adrian

Die Dreizehnte Fee
von Julia Adrian

Wer damit rechnet, dass Julia Adrian, die Autorin, ein Happy End in dieses überaus fantastisch märchenhafte Buch hineingebracht hat, der darf sich freuen – es gibt nämlich keines!

In letzter Zeit ist mir aufgefallen wie geballt schön so „kurze“ Bücher sein können und dass sie einfach noch treffender geschrieben sind als die Bücher, die unendlich viele Seiten haben. Julia Adrian hat mit „Die Dreizehnte Fee“ märchenhafte Wesen zusammengebracht und ein schaurig-schönes Zusammenspiel daraus geschrieben. Diese Art von Märchen liebe ich und es war düster, grausam, direkt und schnelllebig.

»Der Schrecken braucht einen Namen, um ihm die Angst zu nehmen. Und um ihn zu jagen.« [Seite 18]

Lilith, die böse Königin und hier die Hauptperson, wird aus dem Dornröschenschlaf von einem Prinzen erweckt, der daraufhin abhaut und durch die Hand ihrer Schwester stirbt. Der Hexenjäger nennt sie von nun an sein Eigen und nimmt sie überall mit hin. Er will nämlich ihre Schwestern töten und auch sie will Rache. Auch, wenn sie verändert scheint und es immer wieder beweisen will, entscheidet sie sich am Ende ihre Menschlichkeit zu überprüfen und dem Schicksal in die Hände zu fallen.

Auch in diesem Märchen geht es um Liebe. Lilith, die vor ihrem Dornröschenschlaf so unglaublich böse war, spürt jetzt ein Gefühl – ein Gefühl, das sie nicht kennt. Andauernd fragt sie den Hexenjäger nach der Liebe und ob sie sich so anfühlt. Was mich an diesem Thema gestört hat, waren die Liebesszenen mit dem Hexenjäger. Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass man als Hexenjäger eine Hexe beziehungsweise Fee nach gefühlten 5 Minuten körperlich lieben muss. Das hat für mich ehrlich gesagt dieses Märchenhafte aus der Geschichte herausgebracht.

Die Vereinigung, die Julia Adrian hier mit all den märchenhaften Geschöpfen gebracht hat, hat einzig und allein etwas mit Genialität zu tun. Ich durfte bei jedem Namen immer miträtseln, was mich dann immer zum Nachdenken gebracht hat. Die Kinderfresserin, Brunnenhexe und die Giftmischerin sind davon nur ein paar. Auch, wenn ich bei den drei Hexen auf böse Geschöpfe aus Schneewittchen, Hänsel und Gretel und dem Froschkönig getippt habe, sind es dennoch nicht diese.

»Ich helfe dir weiter zu träumen. […] Du darfst nicht damit aufhören! Schütze deine Träume, dann schützt du dein Herz!« [Seite 136]

Ich würde am liebsten dem Buch „Die Dreizehnte Fee“ von Julia Adrian trotz der komischen Liebesszenen des Hexenjägers und Lilith 100 Herzen geben, weil mich dieses unglaubliche „Märchen“ umgehauen hat und mich begeistert. Für mich ist das einfach ein Märchen für die Großen. Vor allem freue ich mich auf die nächsten Teile, da es eine Trilogie werden soll! Märchen sind meine absoluten Lieblingsgeschichten und diese Geschichte ist genial. Genau aus dem Grund möchte ich dem Buch 5 von 5 Herzen geben!