Aufwühlend
Bewertet mit 4.5 Sternen
In Girlhood schreibt Melissa Febos über das (Über)Leben als Frau in unserer Welt. Dafür berichtet sie aus ihrer eigenen Biografie, lässt andere zu Wort kommen und verweist auf Filme und Popkultur.
Vor allem ihr offener Umgang mit der Pubertät hat mich unvorbereitet getroffen. Während des Lesens habe ich immer wieder mal überlegt, wie ich mich in dem Alter verhalten habe und was mich damals beschäftigt hat. Und, das hat es das leider sehr gut getroffen.
Das Buch ist dabei phasenweise obszön, schockierend und befremdlich. Es löst in mir einen gewissen Widerstand aus, aber hauptsächlich, weil es meine Gedanken, die Unsicherheiten und die Scham in jungen Jahren so treffend widerspiegelt.
Aber auch die späteren Themen, wie Stalking, das Setzen von Grenzen und der Umgang mit S3xualität wurden sehr treffend beschrieben. Ich musste das Buch immer wieder pausieren, weil es in mir doch viel ausgelöst hat.
Manchmal war der Aufbau des Buches etwas chaotisch und mehr Struktur hätte gutgetan, aber es trifft auf jeden Fall voll ins Schwarze und bietet sehr viel Stoff zum Nachdenken.
Das Buch ist aufwühlend und spricht Dinge an, die ich mich niemals getraut hätte.
Das wird bei mir auf jeden Fall noch lange nacharbeiten.