Rezension

Trotz wichtiger Themen leider nicht überzeugt

Girlhood -

Girlhood
von Melissa Febos

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Buch, auf das ich mich auf Grund der vielen positiven Rezensionen sehr gefreut hatte. Leider konnte es mich aber nicht richtig abholen. Was vielleicht auch daran liegt, dass es kein zusammenhängender Text ist, sondern eine Essaysammlung, was mir aber erst gegen Ende bewusst wurde und dann auch den fehlenden roten Faden und eine etwas wirre Erzählweise erklärte.

Febos schreibt viel über ihr Aufwachsen als Frau. Wie sie schon als Mädchen von Mitschülern oder Nachbarsjungen sexuell missbraucht wurde. Wie unwohl sie sich in ihrem frühreifen Körper gefühlt hat und wie sie in eine Drogensucht rutschte und als professionelle Domina arbeitete. Sie schreibt über Stalking und Kuschelpartys. Wie schwer es ihr fiel „nein“ zu sagen und warum an so vielem das Patriachart Schuld hat. „Genau wie ein Virus schadet das Patriachart den Systemen, die es infiziert, und verlässt sich zum Überleben darauf, dass es reproduziert wird.“ (S. 204)

Anfangs kam ich sehr schwer in das Buch rein. Febos schreibt zwar über Themen, die fast alle weiblich gelesenen Personen schon erfahren mussten, aber es löste bei mir keine Emotionen aus. Auch keinen Ekel oder Wut gegenüber den Tätern, oder dem Patriachart, wie es andere feministische Sachbücher schafften. Gegen Ende kam ich besser in den Lesefluss, aber lange in Erinnerung wird mit das Geschriebene wohl (leider) nicht bleiben, trotz der wichtigen Themen die angesprochen werden.