Rezension

Interessant aber teils wirr

Girlhood -

Girlhood
von Melissa Febos

Bewertet mit 3 Sternen

Melissa Febos' "Girlhood" ist ein faszinierendes Buch, das die vielschichtigen Lebensphasen einer Frau erkundet und dabei die Wunden aufdeckt, die das Patriarchat verursacht. Febos, eine Frau mit einer unglaublich facettenreichen Lebensgeschichte – von einer glücklichen Kindheit auf Cape Cod bis hin zu einer Phase der Drogensucht und ihrer heutigen Rolle als Ehefrau und Universitätsdozentin –, bietet in diesem Werk eindringliche Einblicke. Sie zeigt, wie Frauen von klein auf dazu konditioniert werden, an ihrer eigenen Unterdrückung mitzuwirken, sei es durch Misshandlung, Belästigung oder das falsch verstandene Einverständnis.

Febos' Schreibstil ist bildhaft und flüssig und meist angenehm zu lesen, auch wenn er sich manchmal in Metaphern verliert. Der Inhalt des Buches besteht aus einer Mischung von Febos' eigenen Erfahrungen, Interviews mit Freundinnen und anderen, aber auch (non-)fiktionalen Werken. Dabei fehlt sowohl innerhalb der einzelnen Essays als auch im Gesamten leider ein klarer roter Faden, was den Leser manchmal verwirren kann. Dennoch bietet "Girlhood" wichtige Einsichten zur Rückeroberung des eigenen Körpers und zum Ende der Ausbeutung durch das Patriarchat. Es ist ein lesenswertes Werk für alle, die sich für feministische Literatur interessieren, aber idealerweise bereits einen Einstieg in diese Art Literatur hatten.