Rezension

Backe, backe, Pizza - Eine Bibel für Pizzaliebhaber

Die Pizza-Bibel -

Die Pizza-Bibel
von Tony Gemignani

Bewertet mit 4 Sternen

Die Texte, die Tony zur Einleitung unterschiedlicher Kapitel geschrieben hat, fand ich sehr angenehm zu lesen und sie bieten eine schöne Auflockerung. Er erzählt Geschichten über Kulinarik, die Herkunft und Traditionen von Pizzarezepten und Geschichten von seinen Erfahrungen. 

Auch die fachlichen Texte, die Tony am Anfang des Buches und auch zwischendurch geschrieben hat, waren einfach und angenehm zu lesen.

Allerdings habe ich einen Minuspunkt bezüglich der Texte: Die Begriffe

Ich hätte mir in dem Buch definitiv eine Begriffsanpassung gewünscht. Natürlich ist hier zu beachten, dass Tony Amerikaner ist und das Kochbuch dementsprechend übersetzt wurde. Begriffe wie „Poolish“ für den Vorteig oder bestimmte Mehlbezeichnungen sind bei ihm gang und gäbe, während diese Bezeichnungen in Europa, aber speziell im Deutschen eigentlich so nicht vorzufinden sind. Für mich war das etwas unangenehm und vor allem bei Details wie eben Mehlsorten auch sehr unpraktisch.

Fazit zum Schreibstil: Angenehm zu lesen, aber gerne mehr Originalität bzw. Anpassung

Die Gestaltung ist überwiegend einfach in Rot und Weiß gehalten, die meisten Fotos und Bilder sind bis auf einige Ausnahmen in manchen Rezepten größtenteils Schwarz-Weiß-Fotografien.

Atmosphärisch passen die Schwarz-Weiß-Bilder sehr gut und auch die farbigen Bilder sehen sehr ansprechend auf. Ich persönlich hätte allerdings gerne mehr Bildmaterial vorgefunden, vor allem bei den Rezepten. Man könnte natürlich argumentieren, dass Pizza immer Pizza ist und sich trotz unterschiedlicher Beläge meist ähnlich sieht, aber für trifft das nicht zu.

Bei Kochbüchern bin ich grundsätzlich der Typ, der gerne viele Bilder und Eindrücke bei Rezepten hat, um Vorstellung und Vorfreude zu bekommen. So eben auch bei diesem Pizza-Backbuch, bei dem mir definitiv zu wenig Bildmaterial vorhanden ist.

Fazit zur Gestaltung: Schöne, atmosphärische Bilder, aber insgesamt zu wenig Bildmaterial für ein Kochbuch.

Fazit zum Teigrezept: Der zeitliche Aufwand hat sich tatsächlich gelohnt. Allerdings sollte man entweder keine Probleme mit langer Vorbereitung für kurze Essenszeit mögen oder den Aufwand erst für größere Mengen auf sich nehmen.

Pizza Margherita ist vom Belag her grundsätzlich nicht wirklich kompliziert. Sie ist mit geringer Zutatenmenge geschmacklich lecker und optisch vertretend für Italien (Rot, weiß und grün für die italienischen Farben).

Um es möglichst „originalgetreu“ zu halten, habe ich mich auch beim Soßenrezept und der Anordnung bzw. Reihenfolge und Menge des Belages an das Rezept gehalten.

Ich für mich persönlich kann eindeutig sagen: Definitiv zählen diese Pizzen zu den besten, die ich je selbst gemacht habe. Optisch wie geschmacklich. Wir waren absolute Fans der Pizzen und jede Pizza schmeckte fantastisch!

Wir haben – wie ihr auf den Bildern teils sehen könnt – mit einem Pizzastein gearbeitet, der innerhalb kürzester Zeit eine knusprige und heiße Pizza entstehen lassen hat. Die Rezepte sind meist auf gut ausgestattete Küchen ausgelegt – Holzofen, Pizzasteine, Pizzaschuber, etc. Tony arbeitet auch mit zwei Pizzasteinen (einen über, einen unter der Pizza), jedoch haben wir nur einen Pizzastein. Ich fand es gut, dass er auch Backzeit und Rezept an normale Backöfen angeglichen hat, allerdings weiß ich nicht, wie die Backzeiten ohne Pizzastein aussähen. Ich schätze, das müsste man dann nach Augenmaß auf dem Blech backen.

Fazit zur finalen Pizza: Seht euch die Fotos an – für uns waren sie perfekt.

 

Gesamtes Fazit:

Die Rezepte bieten eine tolle Inspiration, aber für den spontanen Gebrauch ist das Buch – meiner Meinung nach – eher ungeeignet. Ich bin froh, dass wir schon viel Pizza gebacken haben und auch, dass wir einen Teil der „Ausrüstung“ Zuhause haben – so war für uns das Buch ein Glücksfall. Jedoch werden wir aufgrund des zeitlichen Aufwands vermutlich eher selten explizit danach greifen. Für Familienfeiern oder Geburtstage hingegen kann ich mir die Verwendung und den Aufwand durchaus gut vorstellen, denn qualitativ lohnt es sich definitiv!

Einsteigern oder spontan veranlagten Pizzafans würde ich das Buch allerdings nicht empfehlen.