Rezension

Berührende Tiergeschichte

Flauschangriff - Ilona Schmidt

Flauschangriff
von Ilona Schmidt

Bewertet mit 5 Sternen

Lady ist ein Cockerspaniel. Ihre ersten Lebensjahre verbringt sie bei einem Züchter, der das Wort Tierschutz noch nie gehört hat. Nachdem er die junge Hündin  mit einem Tritt verletzt hat, ist sie für ihn nichts mehr wert. Er steckt sie in einen Sack und schmeißt den in die Mülltonne. Dort wird Lady von der angehenden Tierärztin Jennifer gefunden. In der Tierklinik trifft Lady auf den betagten Hund Plato. Sein Herrchen Manni ist Rockmusiker.

Die Geschichte wird von Lady erzählt. Die junge Hündin sucht nicht nur ihre Bestimmung, sondern auch Geborgenheit und ein Zuhause.

Das Buch lässt sich gut lesen. Es ist amüsant, die Welt der Menschen mit den Augen eines Hundes zu betrachten. Doch das allein wird dem Buch nicht gerecht. Geschickt werden Fragen des Tierschutzes und des Umgangs mit den Tieren in der abwechslungsreichen Handlung angesprochen. Das beginnt schon mit den unmöglichen  Zuständen in dem Zuchtbetrieb. Die junge Hündin aber darf nicht bei Jennifer bleiben. Der Vermieter weist sie auf die Bestimmungen im Mietvertrag hin. Jetzt tut Lady alles, um aus ihrer Sicht eine befriedigende Lösung zu finden.

Die Geschichte wird abwechslungsreich erzählt. Die Sprache richtet sich nach dem Inhalt. Die Autorin versteht es, Gefühle treffend in Worten auszudrücken. Wenn Lady wieder einmal von der Katze Minnie ausgetrickst wird, konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Doch auch auf der menschlichen Ebene gibt es mehr als genug Probleme. Das Leben als begehrter Rockmusiker hat nicht nur positive Seiten. Der schöne Schein trügt. Es zeigt sich, dass Hunde wesentlich bessere Nase als Menschen haben.

Liebe und Eifersucht, Verantwortungsbewusstsein und Bestechlichkeit, Lüge und Wahrheit sind Themen, die den Handlungsverlauf bestimmen.

Kurze Rückblicke in die Vergangenheit der menschlichen Protagonisten sorgen dafür, dass die Motive ihres Handelns verständlich werden.

Das Cover ist ein Hingucker. Der kleine Hund auf SEINEM Sessel mit dem roten Kissen zieht die Blicke unweigerlich an.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin kennt sich in der Welt ihrer tierischen Protagonisten aus. Sie möchte, dass es ihnen gut geht. Das ist in jeder Zeile spürbar. Gleichzeitig spielt sie auf der ganzen Skala der Gefühle, von Betroffenheit bis Freude.