Besser wenn man mit der Reihe vertraut ist
Bewertet mit 3.5 Sternen
Felicia ist nach Fool's Gold gezogen, um endlich ein normales Leben zu beginnen. Sie möchte sich niederlassen, heiraten und in einem schicken Häuschen Kinder großziehen. Nur ist das für sie gar nicht so einfach: zwar ist sie hochintelligent, hat dabei jedoch in zwischenmenschlicher Hinsicht noch so einiges zu lernen. Da trifft es sich doch perfekt, als sie eines Tages ausgerechnet Gideon in die Arme läuft. Seit einer gemeinsamen Nacht vor vielen Jahren haben sie sich zwar nicht mehr gesehen, aber da er nicht auf der Suche nach einer Beziehung ist, scheint er der ideale Kandidat dafür zu sein, Felicia beizubringen, wie eine normale Beziehung zwischen Mann und Frau aussehen sollte, damit sie sich danach auf die Suche nach einem Mann zum Heiraten machen kann. An sich ein guter Plan, aber ob das so funktionieren kann?
Für mich war dies das erste Buch aus der „Fool's Gold“-Reihe, das ich gelesen habe. Zwar ist dieser Roman grundsätzlich durchaus dazu geeignet, ihn reihenunabhängig als eingenständige Geschichte zu lesen, es tauchen aber gerade auch zu Beginn schon eine Menge Charaktere auf, die einem neuen Leser den Einstieg vielleicht ein wenig unübersichtlich machen. Ich kann mir daher vorstellen, dass das Buch mit Sicherheit mehr Spaß macht, wenn man mit den anderen Bänden vertraut ist und die Geschichten der vielen Personen kennt.
Mit Felicia und Gideon hat dieser Roman zwei gut durchdachte und liebenswerte Hauptpersonen, deren Beschreibung es weder an persönlichem Hintergrund noch an individuellen Macken mangelt. Felicia erinnert mit ihrer sachlichen Sprechweise und ihrem Zwang, alles vom wissenschaftlichen Standpunkt aus zu betrachten, ein wenig an Temperance Brennan aus der Fernsehserie „Bones“ (basierend auf der Buchreihe von Kathy Reichs), während Gideon als Ex-Militär, der als einziger seiner Spezialeinheit eine jahrelange Kriegsgefangenschaft überlebt hat, mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Die Darstellung der Figuren ist meiner Ansicht nach insgesamt sehr gut gelungen und so stehen Felicia und Gideon im Mittelpunkt eines liebevoll detaillierten Dorfes voller illustrer Charaktere.
Wenn mir die Grundidee der Handlung auch grundsätzlich gut gefallen hat, hat mich die Umsetzung dabei leider nicht 100%ig überzeugt. Auf mich persönlich wirkte der Handlungsverlauf dafür ein wenig zu konstruiert und weit hergeholt. Dieser Eindruck ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die Geschichte so in sich durchaus rund ist und trotz einiger bedienter Handlungsklischees den Leser gut unterhält, wenn man dieses Genre eben mag.
Fazit: „Kuss und Kuss gesellt sich gern“ von Susan Mallery bietet als 11. Band ihrer „Fool's Gold“-Reihe jedem Leser leichte, aber solide Unterhaltung, macht aber bestimmt mehr Spaß, wenn man die anderen Bände schon kennt.