Rezension

Blutige Morde im Showbusiness

Das Grab im Schnee - Connie Roters

Das Grab im Schnee
von Connie Roters

Ein neuer Fall für Kommissar Breschnow und sein Team: eine junge Frau wird tot in einer Gartenanlage gefunden. Sie verblutete, aber nicht am Fundort. Während erst alles auf eine Beziehungstat hindeutet, kommen immer mehr Details zutage, dass sich etwas anderes hinter dem Mord verbergen könnte, denn Nina Sebastian arbeitete in der Showbranche, in der es reichlich Klatsch und Tratsch gibt. Dann gibt es eine weitere Tote und das Motiv muss in Frage gestellt werden.

Die recht brutale Eingangsszene scheint in der Vergangenheit zu spielen. Wie wird sie sich in das Gesamtbild einfügen? Immer wieder werden Sequenzen, die sich um diese Tat drehen, erzählt werden, was den Leser zum Rätseln animiert: wer war der Junge und vor allem wer ist er heute?

Zu Beginn werden die einzelnen Charaktere in Episoden vorgestellt, was im ersten Moment etwas chaotisch wirkt, aber man kommt schnell mit den Personen zurecht, die alle ihre Ecken und Kanten haben. Besonders unsympathisch und arrogant macht sich dabei Karsten Movara aus, aber auch Breschnow an sich kämpft mit Alkohol und Zigaretten.

Im Mittelteil geht die Spannung etwas verloren durch zu viele Nebenstränge, die nicht alle für den Fall relevant sind. Natürlich ist es für den Leser aufregender, diese Spuren zu verfolgen und darauf zu warten, dass die Richtige darunter ist. Dadurch hat man manchmal das Gefühl, dass einige Handlungen verloren gehen oder zu spät erfolgen. Aber zahlreiche Spekulationen später wird man doch zum Ende hin einigermaßen überrascht.

Besonders treffend waren die Beschreibungen von Berlin und Umgebung, was für ein tolles Lokalkolorit sorgt und dem Fall Authentizität verleiht. Das alles ist in einem flüssigen Sprachstil geschrieben, der sich angenehm lesen lässt. Der dritte Fall für Breschnow und sein Team ist in Arbeit, worüber ich mich sehr freue.