Rezension

Spannendes Verwirrspiel in schönem Schreibstil

Das Grab im Schnee - Connie Roters

Das Grab im Schnee
von Connie Roters

Bewertet mit 4 Sternen

Inmitten des Winters, wird eine Frau in einer Berliner Schrebergartenanlage tot aufgefunden. Die Pulsadern der Toten sind aufgeschnitten, doch weit und breit sind keine Blutspuren zu entdecken. Hauptkommissar Breschnow vermutet zunächst das Opfer einer Eifersuchtstat vor sich zu haben, doch schon bald wird die nächste Frauenleiche in ähnlichem Zustand aufgefunden.

Ein spannendes Verwirrspiel beginnt.

Meine Meinung:

Diesen Kriminalroman habe ich gern gelesen. Der flüssige Schreibstil und die anfangs rasante Spannung trieben mich wirklich durch die Seiten.
Die interessante Handlung, die im Umfeld des Showbusiness spielt, wird im Laufe der Geschichte sehr komplex ohne dass sie unüberschaubar wird. 

Viele Figuren erscheinen als potenzielle Täter und sind es dann doch nicht. Mein Kopfkino produzierte Schlüsse, die ich immer wieder verwerfen musste und so lebte die Geschichte von zahlreichen spannenden Verstrickungen und Wendungen.

Leider empfand ich die Geschichte ab Mitte des Buches jedoch als vorhersehbar und akzeptierte das Offensichtliche zunächst nicht. Versuchte weitere Motive von Randfiguren zu entdecken, doch am Ende war es doch die Vorhersehbarkeit, die die Motive für Täter lieferte.

Die Protagonisten sind zahlreich, doch ihre Lebensweisen und Charaktereigenschaften sind gut auseinander zu halten. Jede Figur besaß eine eigene Story, die Sympathie oder Antipathie in mir weckte. Breschnow, der ermittelnde Hauptkommissar, büsste bei mir ein wenig von seiner Sympathie ein, denn Kommissaren mit Alkoholproblemen begegnete ich in meiner Lesevergangenheit einfach zu häufig.

Von manch einer Aktivität eines Charakters erwartete ich jedoch noch weitere Erklärungen und einzelne Situation wurden nicht abschließend aufgelöst. Es muss nicht immer bis ins Detail aufgelöst werden, denn schließlich wollen wir Leser unsere Fantasie arbeiten lassen, doch wenn ich zum Beispiel immer wieder mit der Krankengeschichte eines kleinen, schwer kranken Mädchens in der Geschichte konfrontiert und berührt werde, so wünsche ich mir am Ende doch zu wissen, warum ist sie krank, was hat sie und ähnliches. Ich frage mich, warum begleite ich das Mädchen durch die Geschichte?

In sich ist die Handlung aber definitiv harmonisch und schlüssig und es mangelt nicht an Spannung. Die Spannungshöhepunkte waren gut gesetzt und verursachten ein Gänsehautfeeling, doch ab und zu empfand ich ein Hauch von Langeweile.

Mein Fazit:

Ein spannender Krimi, dem man manch fehlende Information gern verzeiht.