Rezension

"Blutsonntag" in Leipzig und die Suche nach einem Serienmörder

Engel des Todes -

Engel des Todes
von Thomas Ziebula

Bewertet mit 5 Sternen

ein besonderer Krimi, der die historischen Ereignisse sehr geschickt mit den Protagonisten und den Ermittlungen verbindet

„Engel des Todes“ ist der dritte Band um den Kriminalinspektor Stainer, der erst vor kurzem traumatisiert aus der Kriegsgefangenschaft nach Leipzig zurückgekehrt ist. Die beiden ersten Bände sind meiner Meinung nach zum Verständnis nicht unbedingt notwendig, da Thomas Ziebula hin und wieder Hinweise einfließen lässt. Dennoch empfehle ich, die Reihenfolge einzuhalten.

Im März 1920 fand in Berlin der Kapp-Putsch statt, der in vielen deutschen Städten zu Ausschreitungen führte, auch in Leipzig. Gleichzeitig treibt ein Serienmörder sein Unwesen, der seine Opfer auf eine besonders brutale Art und Weise zur Schau stellt, die auch die Ermittler an den Tatorten an ihre Grenzen bringt. Damit nicht genug, wurde auch noch ein Tatverdächtiger eines anderen Verbrechens auf polizeiinterne Anweisung auf freien Fuß gesetzt, der im Lauf des Krimis noch für Aufregung sorgen wird.

Ziebulas Schreibstil in den Stainer-Krimis ist ein ganz besonderer. Ich brauche einige Kapitel, um mich einzulesen, kann das Buch dann aber nicht mehr aus der Hand legen und tauche völlig in die Geschichte ein.

In den Vorgängerbänden hat Thomas Ziebula den Kriminalinspektor Paul Stainer und sein Privatleben gleichberechtigt zu den Ermittlungen beschrieben, hier spielen die Ausschreitungen eine große Rolle, die teilweise geradezu minutiös beschrieben werden. Geschickt bindet der Autor die Suche nach dem Täter und die Erlebnisse der Charaktere ein, die zum Teil bereits aus den Vorgängerbänden bekannt sind. Genauso geschickt werden die einzelnen Handlungsstränge zu einem stimmigen Ende geführt.

Die Charaktere und die verschiedenen Schauplätze werden detailliert und lebendig beschrieben, eine Karte, die Leipzig 1920 zeigt, erleichtert das Nachvollziehen.

Das Cover passt sich den beiden Vorgängerbänden an und sorgt so für den Wiedererkennungseffekt. Ein Lesebändchen vervollkommnet die hochwertige Ausstattung des Kriminalromans.

Fazit: ein besonderer Krimi, der die historischen Ereignisse sehr geschickt mit den Protagonisten und den Ermittlungen verbindet – unbedingt lesen.