Rezension

Brüder für immer

Brüder für immer - Rindert Kromhout

Brüder für immer
von Rindert Kromhout

Bewertet mit 4 Sternen

„Wenn ich vor dir sterbe“, sagte ich, „werde ich ein Buch über dich schreiben.“ „Wenn ich vor dir sterbe“, sagte Julian, „dann habe ich keinen Bruder mehr.“   Quentins Buch hält der Leser in den Händen. Er schreibt über die Kindheit mit seinem Bruder Julian, bis dieser in den Spanischen Bürgerkrieg zieht. Vom englischen Landleben der zwanziger und dreißiger Jahre, den Künstlern, die in ihrem Haus ein und aus gehen und von einem schrecklichen Geheimnis, das ans Licht kommt und alles verändert.    

Der Schreibstil des Autors konnte mich von der ersten Seite an gefangen nehmen und mich in die Welt rund um die Bloomsbury Group entführen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen, für die jugendliche Zielgruppe passend, aber auch für erwachsene Leser sehr gut lesbar und nicht anspruchslos. Die verwendete Sprache passt gut zu der Szenerie der Handlung und wirkte dadurch sehr authentisch.
Die Charakterdarstellungen sind dem Autor gut gelungen, ich hatte zu jedem Charakter ein vielschichtiges und lebensnahes Bild vor Augen. Auch die Nebencharaktere sind facettenreich und wirken authentisch.
Die Handlung an sich hat mich doch etwas überrascht, von der äußeren Aufmachung und dem Klappentext her hätte ich mehr Fokus auf die Beziehung der beiden Brüder zueinander erwartet. Es war dann eher eine Erzählung rund um Freunde und Familie der beiden Brüder, die sogenannte Bloomsbury Group um u.a. Virginia Woolf und ihre Schwester Vanessa Bell. 
Die Handlung beruht auf wahren Begebenheiten und realen Personen und hat meine ersten Erwartungen übertreffen können. Der Autor hat es geschafft den Zeitgeist auf die Seiten zu bannen und den Leser direkt in das Leben dieser faszinierenden Menschen zu transportieren.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn es nicht meinen ursprünglichen Erwartungen entsprochen hat.