Rezension

Brüder für immer – interessante Grundgeschichte mit Bezügen zur Realität, deren Umsetzung mich aber nicht vollkommen überzeugen konnte

Brüder für immer - Rindert Kromhout

Brüder für immer
von Rindert Kromhout

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext:

 

Julian und Quentin sind Brüder, aber auch beste Freunde. Als Julian in den Krieg zieht, verspricht Quentin ihm: Wenn du stirbst, dann schreibe ich ein Buch über dich. Dieses Buch hält der Leser in den Händen.

Quentin schreibt über die zwölf Jahre, die bis zu Julians Tod vergehen, über seine berühmte Mutter Vanessa Bell und deren Schwester, Virginia Woolf.

Es ist eine unbeschwerte Kindheit in einer freigeistigen Umgebung. Bis eine Lüge ans Licht kommt, die alles verändert.

 

Buchgestaltung:

 

Das Cover zeigt neben dem Titel „Brüder für immer“ das Foto zweier Jugendlicher vor einem Feld und ist überwiegend in Sepia-Tönen gehalten worden.

Das Cover gefällt mir persönlich sehr gut, da ich zum einen die Farbgestaltung sehr gelungen finde. Die Sepia-Töne sind ungewöhnlich und fallen gerade deswegen sofort ins Auge, was ich gut finde. Auch das Foto macht sofort neugierig und vermittelt beim Betrachten des Covers gleich eine bestimmte Atmosphäre. Ich mag es persönlich immer sehr gerne, wenn man auf Buchcovern die Charaktere des Buches kennenlernt, was ich auch hier gelungen finde. Zudem gefällt mir auch, dass dabei eine Rückansicht der beiden Jugendlichen gewählt wurde.

Der Titel hat mich ebenfalls sofort angesprochen und auch die gelbe Schriftfarbe passt gut, da dadurch ein gelungener Kontrast zum Hintergrund entsteht, sodass das Buch sofort Interesse weckt.

Der Klappentext ist ebenfalls interessant geschildert, sodass ich neugierig auf das Buch geworden bin. Auch die Länge des Textes finde ich sehr passend und angenehm.

Insgesamt gesehen eine sehr gelungene Buchgestaltung, die zum Lesen des Buch animiert. Leider muss ich aber auch sagen, dass ich aufgrund dieser Buchgestaltung mit etwas falschen Erwartungen an das Buch gegangen bin.

 

Eigene Meinung:

 

Das Cover hat mich sehr neugierig gemacht, sodass ich auch auf die Geschichte gespannt war. Leider muss ich aber sagen, dass mich das Buch nicht vollkommen überzeugen konnte.

Der Einstieg in das Buch ist mir leider nicht so gut gelungen, da ich den Beginn relativ zäh fand, aber auch im Anschluss konnte mich die Handlung leider nicht wirklich fesseln. Die Grundthematik an sich hätte mich jedoch sehr interessiert und ich habe darauf gehofft, eine spannende und emotionale Geschichte zu lesen, zumal das Buch ja anscheinend von wirklichen Personen handelt und ich solche Geschichten sehr gerne lese. Leider wurde aber für mich vor allem das Thema des Krieges nicht genügend ausgeschöpft und anstatt dessen wurden meiner Meinung nach überwiegend nur Nebensächlichkeiten in Form von episodischen Geschichten erzählt, bei denen mir aber insgesamt der rote Faden gefehlt hat. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich aufgrund der Aufmachung des Buches eine völlig andere Handlung erwartet hatte, sodass ich denke, dass das Buch bei einer anderen Erwartungshaltung auf jeden Fall Freude beim Lesen machen kann.

Die Figuren des Buches waren mir persönlich dann leider auch relativ unsympathisch und ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen, was das Lesen des Buches für mich schwierig gemacht hat. Ich hätte mir gewünscht, dass die Charaktere besser ausgearbeitet worden wären und ich dadurch einen stärkeren Bezug zu ihnen hätte aufbauen können. Dennoch finde ich generell interessant, dass es sich bei einem Teil der Figuren um wahre Personen handelt und gut gefallen an ihnen hat mir auch, dass die ganze Familie sehr künstlerisch begabt ist. Zudem sind auch einige der Ortschaften des Buches real, was ich bei Büchern immer sehr spannend finde.

Die Sprache des Buches konnte mich leider nicht wirklich überzeugen, da ich sie zum Teil etwa langatmig fand und bei mir persönlich dadurch kein wirklicher Lesefluss aufgekommen ist.

 

Fazit:

 

Ein Buch mit einer interessanten Grundgeschichte über real existierende Figuren, das mich jedoch leider in der Umsetzung nicht vollkommen überzeugen konnte. Dennoch kann ich es für Interessierte der Kunstszene und episodischen Familiengeschichten empfehlen.

 

Autor:

 

Rindert Kromhout, geboren 1958 in Rotterdam, veröffentlichte seine erste Geschichte im Alter von 19 Jahren in einem Kindermagazin. Bis heute sind von ihm über hundert Bücher in vielen Genres erschienen. Kromhouts Bücher sind in viele Sprachen übersetzt worden und gewannen zahlreiche Preise. Der Autor lebt und schreibt in Amsterdam.

 

Allgemeine Infos:

 

Titel: Brüder für immer

Autor: Rindert Kromhout

Verlag: mixtvision

Seitenzahl: 256

Preis: 14,90 EUR

ISBN: 978-3958540682