Rezension

Das Buch ist eine Art Ratgeber der für alle Klischees ein Argument bereit hält, warum man diese gerade nicht tun muss.

Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich
von Tommy Jaud

Bewertet mit 2 Sternen

Erster Satz:

"Womöglich fragen Sie sich, wer zum Teufel dieser Sean Brummel eigentlich ist."

 

Cover & Titel:

Ich bin ja überzeugte Coverkäuferin. Dies hier wäre jedoch kein Buch, welches ich nur wegen des Covers kaufen würde. Es ist mir eher ins Auge gefallen, weil es ein Buch von Tommy Jaud ist. Das Gütesiegel auf dem Cover steht sicher in Verbindung mit dem Titel und soll besiegeln was ich alles nicht tun muss. Ich würde dem Cover 3/5 Punkte geben, da der Titel ja durchaus witzig und provozierend ist. Und irgendwie macht der Titel auch neugierig

 

Meine Erwartungen:

Da ich alle anderen Bücher von Tommy Jaud kenne, hoffte ich auf ein super lustiges Buch. Ich hoffte auch, dass es besser sein würde als "Übermann", denn das Buch gefiel mir nicht so.

Ich war auch gespannt, was Sean Brumel im Leben alles nicht tun müsse und aus welchen Gründen. Ich freute mich auf eine witzige Geschichte

 

 

Meine Meinung zum Buch:

Leider gefiel mir das Buch nicht so. Das Buch ist eher ein Ratgeber in dem der Leser völlig überzogen erfährt warum er nicht aufräumen müsse, kein Sport treiben müsse und warum man als Angestellter ausgebeutet wird.

Da jedes Kapitel gleich aufgebaut ist und es eigentlich für alle Klischees eine Gegendarstellung gab, wurde es mir es recht schnell zu viel. Ich las das Buch in der Lovelybooks Leserunde und dort schrieb eine Leserin, dass sie irgendwann "satt" gewesen sei. Ich glaube besser kann ich es auch nicht beschreiben. Wäre es ein Buch gewesen, was ich mir für 17 Euro gekauft hätte, wäre ich wohl enttäuscht gewesen und hätte es weggelegt. Da es aber ein Rezensionsexemplar war las ich es zu Ende.

 

Das Buch an sich las sich aber gut, obwohl es sich zeitweise ganz schön hinzog.

Aber es ist auch nicht nur schlecht. Denn es hat einen tollen Aufbau. Die Schrift ist schön groß und die Kapitel wirklich übersichtlich gestaltet. Der rote Faden des "Maifestes" ist gut zu erkennen. Es gibt Hauptüberschriften und Untertitel. Und jedes neue Kapitel beginnt mit einer "Muss-Ankündigung" des Muss-Monsters sowie der Aussage, dass man es nicht tuen müsse. Außerdem hält er für den Leser immer ein Zitat parat, das als Gegenargument stehen soll.

Hier ein Beispiel:

"Ich muss weniger Alkohol trinken!"
"Einen Scheiß müssen Sie!
Und wetten, dass Sie sich nach diesem Kapitel ein Bier aufmachen? Oder zwei?"

"Packen Sie zwanzig Fremde mit Wasser in einen Raum und Sie haben ein paar anstrengende Gespräche. Machen Sie das Gleiche mit Alkohol und Sie haben eine Party." Frank Kelly Rich, Gründer des Modern Drunkard Magazine"

 

Außerdem hat Tommy Jaud für Abkürzungen andere Bedeutungen erfunden oder gar neue Ausdrücke kreiert. So steht die Abkürzung ADHS für Alkohol-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom und beschriebt Menschen, die das ganze Wochenende verplanen, weil sie viel erleben wollen. Oder auch die Abkürzung EGO, was "einen Gang ohne" bedeutet. Witzig sind auch die Checklisten, in denen Tommy Jaud dem Leser verschiedene Beispiele, Todos oder ähnliches auflistet. Ein Highlight waren für mich aber die "Sag´s noch mal, Sean"-Zusammenfassungen am Ende eines jeden Kapitels, da ich das vorher (ausgenommen in Lehrbüchern) noch nirgends gesehen habe.

 

Die gesamte Rezension inkl. den Links zum Buch, zur "EinenScheißmussich"-Aktion sowie zum Bier erhaltet hier auf meinem Blog: Zwinkerlings Bibliothek: hier klicken