Rezension

Das Wüten der Stille

Das Wüten der Stille - Iris Grädler

Das Wüten der Stille
von Iris Grädler

Bewertet mit 4 Sternen

Eine sechzehnjährige Schülerin Carla Wellington verschwindet spurlos. Da sich zunächst die Vermutung auftut, dass das Mädchen ausgerissen ist, wird der Polizei die Ermittlungsarbeit deutlich erschwert. Fast zehn Jahre zuvor ist im selben Ort ebenfalls eine junge Frau verschwunden. Die Ermittler finden bald einige Parallelen zwischen den Schülerinnen. Bald stellt sich für den leitenden Ermittler DI Collin Brown die Frage, ob die beiden Vermisstenfälle zusammenhängen.  

Iris Grädler hat einen gelungenen Cornwall Kriminalroman verfasst, der nicht zuletzt durch seine bildlichen Landschaftsbeschreibungen überzeugen kann. Die Autorin schafft es die Spannung schnell aufzubauen und mit kleinen Unterbrechungen bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Im Buch findet sich die ein oder andere geschickt eingearbeitete Wendung, die den Leser immer wieder auf eine falsche Spur bringen. Leider ziehen sich zu Beginn die Ermittlungen meiner Meinung nach etwas zu lange, ohne eine konkrete Spur. Hierbei ist die Spannung leider immer wieder etwas eingebrochen, konnte allerdings jedes Mal schnell wieder aufgebaut werden.

Im Buch finden sich zunächst einzelne Handlungsstränge, die die Autorin im Laufe des Buches allerdings sehr gelungen und glaubwürdig verknüpft.

Die einzelnen Protagonisten sind Großteils sehr authentisch beschrieben, wodurch sie dem Leser schnell ans Herz wachsen. Dies war vor allem bei DI Brown der Fall. Andere Charaktere werden allerdings sehr überspitzt und eher als Karikatur dargestellt. Hierbei hatte ich Probleme die Handlung und vor allem die Gespräche als authentisch und glaubwürdig anzunehmen. Besonders gelungen und glaubwürdig fand ich dagegen die Darstellung der Eltern und Lehrer, welche das Verschwinden des jungen Mädchens verharmlosten. Iris Grädler hat es geschafft, große Fassungslosigkeit bei mir auszulösen.

„Das Wüten der Stille“ ist bereits der zweite Teil rund um DI Collin Brown. Ich kannte den Vorgänger nicht und hatte dennoch keine Probleme in die Handlung einzusteigen. Ich konnte ihr ohne Probleme bis zum Ende folgen und werde auch in Zukunft gerne mehr zu den Ermittlungen des sympathischen DI lesen.

FAZIT:
„Das Wüten der Stille“ ist ein gelungener Kriminalroman, der mich überzeugen konnte. Leider waren ein paar Protagonisten eher unglaubwürdig und die Spannung konnte nicht durchgehend gehalten werden. Daher vergebe ich 4 Sterne!