Rezension

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Definitv mal etwas anderes

Willkommen in Night Vale - Joseph Fink, Jeffrey Cranor

Willkommen in Night Vale
von Joseph Fink Jeffrey Cranor

Night Vale ist eine ziemlich verrückte Stadt mitten in der Wüste. Naturgesetzte und auch die Zeit funktionieren hier anders und in der Stadt gehören Kuriositäten zur Normalität. Jackie ist schon seit sie denken kann 19 Jahre alt und leitet das örtliche Pfandhaus, ihr Tagesrhytmus ist immer der gleiche und sie mag ihr Leben so wie es ist. Doch eines Tages kommt ein Mann mit braunem Jackett und einem Hirschlederkoffer in ihr Pfandhaus und verpfändet einen Zettel an sie, auf dem nur "King City" steht. An den Mann kann sich Jackie irgendwie nicht mehr richtig erinnern, doch der Zettel klebt seitdem unzerstörbar an ihrer Hand, ohne dass sie ihn loswerden kann, weswegen sich Jacky auf die Suche nach dieser ominösen Stadt King City begibt. Zeitgleich kämpft Diane mit ihrem Sohn Josh, der unbedingt seinen Vater kennen lernen will und mit einem Arbeitskollegen, der von einen auf den anderen Tag verschwindet, während Diane die Einzige ist, die sich an ihn erinnern kann. Die Wege von Jacky und Diane kreuzen sich bald und die beiden Stellen fest, dass sie im Grunde nach der gleichen Kuriosität suchen...

Das Buch ist definitv mal etwas anderes, der Klappentext verspricht ja schon einen Stadt mit allerhand Kuriositäten und man wird in dieser Hinsicht definitiv nicht enttäuscht. Trotzdem muss man sich bei dem Buch auch auf viel Wirwarr einlassen und ich habe mir ehrlich gesagt etwas mehr von der Geschichte erhofft. Vor allem am Anfang sieht man den roten Faden der Handlung nicht ganz, was an sich nicht schlimm ist, jedoch fand ich die Auflösung der Geschichte und von Dianes und Jackies Suche gegen Ende schon fast zu glatt und unspektakulär, die Dinge entwickeln sich gegen Ende schon fast zu einem perfekten Happy-End, was ich so eigentlich verglichen mit dem Rest des Buches und den ständigen Gefahren und Kuriositäten nicht erwartet hatte. Die Charaktere an sich sind ja schon darauf ausgelegt, sonderbar und einzigartig zu sein, wobei vor allem die beiden Hauptcharaktere Jacky und Diane eigentlich ganz normal waren, bis auf das, dass Jacky nicht altert und Diane einen Sohn hat, der seine Gestalt ständig verändern kann. Da waren die Nebencharaktere eigentlich viel verrückter und interessanter. Schade fand ich auch, dass man über Troy am Schluss gar nicht mehr so viele Einzelheiten erfahren hat, schließlich ging es die ganze Zeit darum, mehr über ihn herauszufinden - jetzt weiß man zwar gegen Ende, dass er für das eigentliche Problem verantwortlich war und dass das Problem von King City gelöst wurde, aber in Bezug auf Troy fehlen mir trotzdem irgendwie die Hingergrundinformationen. Der Schreibstil des Buches hat sich der Verrücktheit der Geschichte angepasst, vor allem am Anfang der Lektüre viel es mir jedoch schwer, einen Einstieg zu bekommen und die Geschichte hat mich zunächst nicht ganz so gefesselt und wurde für mich erst so richtig interessant, als die Verbindung zwischen Jacky und Diane ersichtlich wurde. Schön fand ich die wechselnden Perspetkiven zwischen Diane und Jacky, weniger gefallen haben mir die Zwischeneinschübe von "Der Stimme von Night Vale", also die Radioansagen von Cecil, hier hätte ich es besser gefunden, wenn die Radioansagen mehr zur Handlung beigetragen hätten oder die Handlug auch aktiver kommentiert hätten.

Alles in allem also eine definitv interssante Geschichte, die ein bisschen abgedreht ist und mal eine neuartige Lektüre verspricht, auch wenn mich dann das Werk an sich leider nicht ganz so überzeugt hat.