Rezension

Denise und Spade

Nachtjägerin - Jeaniene Frost

Nachtjägerin
von Jeaniene Frost

Bewertet mit 4.5 Sternen

Bei Nächtjägerin handelt es sich um einen Zwischenband zur Cat & Bones Reihe. Man muß die ersten vier Bände der Reihe nicht unbedingt lesen, um der Geschichte um Spade und Denise folgen zu können, aber um die Geschichte ohne viele Fragen zu lesen, wäre es von Vorteil erst mit der Reihe zu beginnen.

Denise, beste Freundin von Cat und nach einem Angriff durch die übernatürliche Welt schwer traumatisiert, hat eben dieser übernatürlichen Welt den Rücken gekehrt und versucht mit ihrer Trauer ein normales Leben zu führen. Jedoch wird es für sie immer schwerer, da Familienmitglieder plötzlich an Herzinfarkten sterben, obwohl sie völlig gesund und auch noch sehr jung waren. Als sie Zeuge eines vermeintlich natürlichen Todes ihres Verwandten wird, wird ihr klar, daß hier nichts natürlich ist. Sie hat es mit einem Dämon zu tun, der, in der Vergangenheit von ihrem Vorfahr betrogen, auf der Suche nach diesem ist und Denise zeichnet, damit auch sie sucht in ihr die Folgen eines Versagens klar werden.
Sie weiß nicht, an wen sie sich sonst wenden kann, also sucht sie Hilfe bei Spade. Dieser hält sich normalerweise aus vielem raus und von Menschen fern, aber er war schon früher von Denise fasziniert und so beschließt er, ihr zu helfen. Die beiden werden zu einer Scharade gezwungen, um Nathaniel, den Vorfahr, zu finden und auf diesem Wege kommen sie sich näher. Doch kann Denise ihr Trauma überwinden und kann Spade damit umgehen, das Menschen sterblich sind?

Nachtjägerin ist um einiges ruhiger als Cat & Bones. Es wird nicht geklotzt, eher gekleckert, aber das macht es sehr angenehm zu lesen. Gerade die Abwechslung gefällt mir. Und zu Denise und auch zu Spade paßt dieser Stil viel besser. Es passiert viel, auch Action wird geboten, aber alles in einer ruhigeren Form. Es ist keine Kopie der Reihe, sondern ein völlig neues Buch, das mit dem Stil der Geschichte gerecht wird. Die Übertreibungen, die mich bei Cat & Bones doch einige Male nervten, gibt es hier nicht. 

Denise und Spade sind interessante Charaktere, die viel durch gemacht haben und nun versuchen, damit umzugehen. Ignorieren hat in der Vergangenheit schlecht funktioniert, also müssen beide lernen, sich ihren Problemen zu stellen und zu aktzeptieren, wer sie sind. Man beobachtet eine Entwicklung der beiden, die schön zu lesen ist. Gerade Denise neigt zu Unsicherheiten, die sie aber im Laufe der Geschichte im weiter ablegen kann. Es wirkt nicht übertrieben und sie wird nicht arrogant dargestellt, aber man merkt, das sie an innerer Stärke gewinnt. Spade kann man Unsicherheit sicherlich nicht vorwerfen, eher Verschlossenheit. Er hat Mauern errichtet, die er nun einreißen muß. 

Natürlich trifft man auch andere Charaktere aus der Reihe wieder, aber sie nehmen nicht viel Raum ein. Dies finde ich gut, denn eigentlich geht es um Denise und Spade und das merkt man dem Buch auch an. 

Alles in allem hat mir die Geschichte gut gefallen. Sie war in angenehmer Weise "Anders" als die Bände der Reihe und vom Schreibstil her gut auf die Protagonisten abgestimmt.