Rezension

Der erste war besser

Mutter bei die Fische - Marie Matisek

Mutter bei die Fische
von Marie Matisek

Falk, Ende zwanzig, hat vor einem Jahr die Strandkorbvermietung seines Onkels auf Heisteroog geerbt. Seine Freundin Gina lebt weiterhin als freischaffende Architektin in Berlin. Doch in diesem Jahr kommt so einiges auf die beiden zu. Nicht nur, dass Falk auch noch einen Vertretungsposten im Tourismusamt von Heisteroog annimmt, er zieht auch noch eine Filmcrew auf die Insel, die dort so einigen Staub aufwirbelt. Und dem nicht genug, ist mitten in der Hochsaison nicht nur seine Mutter Grit für vier Wochen auf der Insel, sondern auch sein Vater Harms, der berühmte Schriftsteller, der Falks Mutter schon vor 25 Jahren sitzen gelassen hat und sich bisher um Falk so gar nicht gekümmert hat. Eine hochexplosive Mischung.

Mit dem Anschlussroman von "Nackt unter Krabben" setzt Marie Matisek die Geschichte von Falk und Gina fort. Die interessanten Heisterooger Charaktere tauchen auch hier wieder auf, ergänzt von einigen komischen und skurillen Gestalten. Falk, der einst ewige Student ohne Ziel oder Verantwortungsbewußtsein maußert sich auch im Laufe dieser Geschichte immer weiter.
Marie Matisek gelingt es durch gut gesetzte Cliffs, die den Leser immer wieder schlimmes ahnend lassen, durch diese Geschichte zu führen.
Auch wenn dieses Buch eher ein leichter Unterhaltungsroman für den Strandkorb ist, der keine allzu großen Tiefen besitzt, lebt er doch von der sonnigen Luft der Nordseeinsel (die in Wahrheit Amrum ist) und dem Aufeinandertreffen der Protagonisten, die alle ihre eigenen Macken haben.

Hervorzuheben ist noch die tolle Covergestaltung. Besonders hat mir die Schriftsetzung von Titel und Autor gefallen( auf Titelseite, Seite und Überschrift auf der Rückseite), die nicht gestanzt, sondern irgendwie aufgeklebt ist und durch sein glänzendes Profil ein echter Hingucker geworden ist.