Der geheimnisvolle Fremde
Klappentext:
Tara LaLaurie hat sich dem Genre der Dunklen Romantik mit Leib und Seele verschrieben. Als Literaturdozentin an der University of New Orleans kann sie dieser Leidenschaft täglich nachgehen, wohingegen ihr Liebesleben leider ziemlich frei von Leidenschaft ist. Es ist nicht mehr als eine Farce, wozu auch ihre katastrophale Familie einen Teil beiträgt. Bis sie einem Mann begegnet, der sich ihr als Jay vorstellt und aus seinem Namen genauso ein Geheimnis macht wie aus seiner Person. Nicht ohne Grund, wie Tara bald erkennt. Denn als sie die Wahrheit über Jay erfährt, stellt sich ihr ganzes Leben auf den Kopf ...
Die Autorin:
Jules Saint-Cruz: Jules Saint-Cruz ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die in verschiedenen Genres für verschiedene Verlage schreibt. Weitere erotische Romane wurden unter dem Pseudonym Alexa McNight veröffentlicht.
Mit ihren erotischen Romanen stellt sich Jules Saint-Cruz der Herausforderung, mehr zu Papier zu bringen als Worte, die eine körperliche Reaktion auslösen. Sie glaubt, dass Sex erst dann wirklich gut ist, wenn er eine Basis hat. Auf dieser Basis will sie ein Kopfkino erzeugen, das die Fantasie des Lesers aufblühen lässt - all dies begleitet von der leisen Botschaft, dass so etwas wie Euphorie und Erfüllung in den seltensten Fällen zu finden sind, wo man sie sucht.
Meine Meinung:
Tara ist Literaturdozentin und schleicht sich nachts gern auf auf die Friedhöfe von New Orleans, und das nicht einmal, um einen Kick zu bekommen, sondern um in völliger Ruhe und Einsamkeit sie sich anzusehen, denn Furcht verspürt sie nicht.
Sie ist eine Frau, die mit Anfang 30 noch das Abenteuer sucht und sich mit dem Cop Ethan trifft, der das Bild eines Machos in all seinen Facetten verkörpert.
Eines Tages begegnet sie bei einem Rollenspiel dem geheimnisvollen Jay, der sie mit seinen grauen Eisaugen sogleich gefangen nimmt. Sie fühlt sich sofort zu dem Unbekannten magisch hingezogen, ihm scheint es nicht anders zu ergehen, doch immer wieder hält er Abstand und scheint etwas zu verbergen. Doch was?
Tara tappt im Dunklen, genau wie die Leser, bis endlich Klarheit herrscht, die das Leben der beiden für immer verändern wird.
"Dunkle Spiele" ist der erste Teil der dreibändigen Serie "LaLaurie", die im mysteriösen New Orleans spielt. Und vielleicht ist dem einen oder anderen Kenner der Name Delphine LaLaurie ein Begriff, den ich zuordnen konnte, da mich die Geschichte von New Orleans fasziniert. Ob Tara mit der Dame verwandt ist, wage ich zu bezweifeln, aber man kann sich leider seine Familie nicht aussuchen.
In dem Buch geht es nicht nur um zwischenmenschliche Beziehungen, nebulöse Vergangenheiten und Gefühlschaos pur, sondern auch um Liebeszauber, rätselhafte Katzen und Dinge, die nicht immer rational erklärt werden können. Dabei sei zu erwähnen, dass in den beiden Folgebänden die Mystik noch mehr zum Tragen kommt.
Mir gefiel, dass Tara eine Frau mit Ecken und Kanten ist, die es nicht leicht in ihrem Leben hat, dass sie Bücher liebt und in ihrem Beruf aufgeht, um den Studenten zu vermitteln, warum manche Geschichten die Welt begeistern.
Jay war lange Zeit nicht greifbar, aber das war natürlich so von der Autorin geplant, was ihn durchaus anziehend macht. Zumal konnte man als Leser/in sinnieren, welches Rätsel diesen undurchsichtigen Mann umgibt.
Dabei passt die Location von New Orleans vollkommen: Die Cities of the Death, wie die Friedhöfe genannt werden, will man selbst besuchen, die Musik, die die Stadt ständig mit ihren Melodien begleitet, hört man spielen und man bekommt Lust, am Mississippi River spazieren zu gehen und sich die Stadtteile anzuschauen.
Die Beschreibungen von New Orleans waren anschaulich, die erotischen Szenen prickelnd, und was ich besonders mochte, ist, dass es eine Handlung gibt, die sich weiterentwickelt, und dass es nicht ausschließlich um körperliche Nähe geht, sondern um die seelische.
Ich freue mich auf Band 2 und 3, die im Juni bzw. Juli 2015 erscheinen.
Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen: Bye bye Blackbird.
4,5 Sterne.