Rezension

Die Geister, die ich rief ...

Mein zauberhaftes Café - Jana Seidel

Mein zauberhaftes Café
von Jana Seidel

Bewertet mit 3 Sternen

Anders als in dem berühmten Ausspruch von Goethes Zauberlehrling „Die Geister, die ich rief, die werde ich nicht mehr los“ hat die pedantische, akribische, ordnungsliebende Steuerfachangestellte Jana weder den Hausgeist ihrer verstorbenen Tante Effie gerufen, noch will sie ihn wieder loswerden. Sie macht mit ihm die angenehme Bekanntschaft, nachdem sie – arbeitslos geworden, vom Freund betrogen – das geerbte Café der Tante in einem Harzdorf weiter betreibt. Dort stößt Alexandra auf eine missgünstige Konkurrentin, muss sich nicht vorhandene praktische Backerfahrungen erst noch mühselig und vor allem mit Hilfe der Tante aneignen, gewinnt aber auch neue Freunde und vor allem eine neue Liebe.

 

Jana Seidel liefert wieder einmal einen kurzweiligen Frauenroman. Protagonistin ist einmal nicht eine karrierebewusste, überkandidelte Single-Frau um die 30 auf der unsteten Suche nach dem Mann fürs Leben, wie es in ähnlichen Büchern üblich ist, sondern eine ganz natürliche junge Frau, für die Treue und Tradition wichtig sind. Dass ein Hausgeist eine wichtige Rolle in der Geschichte einnimmt, macht sie vielleicht etwas realitätsfremd. Aber schließlich soll das Buch ja auch nur unterhalten, und das gelingt. Sein Ende ist eigentlich von Anbeginn an voraussehbar. Das Cover mit den unzähligen bunten Cupcakes ist ein wahrer Eyecatcher. Angesprochen hat mich auch der formale Aufbau – den einzelnen Leseabschnitten sind lange Zeit Alexandras akribische To-do-Listen vorangestellt.

 

Ich werte das Buch insgesamt als sich im durchschnittlichen Rahmen haltend.